Schwierigkeiten für ältere Menschen: Ein Pony verbannt vom Deich – Die Geschichte von Sonja Weidhase
Am 15. August 2024 erlebte die 79-jährige Sonja Weidhase in der Grimmershörnbucht bei Cuxhaven eine herbe Enttäuschung. Ihre treue Begleiterin, das Shetlandpony Fritzi, darf sie aufgrund einer neuen Verordnung nicht mehr auf ihren Spaziergängen am Deich begleiten. Dies führt uns zu einem wichtigen Thema: die Unterstützung älterer Menschen durch Tiere und die aktuellen Herausforderungen, die ihnen begegnen.
Die Bedeutung von tiergestützter Therapie
Nach mehreren Krebsoperationen war Fritzi für Sonja mehr als nur ein Haustier. Der Kontakt mit dem Pony half ihr, nach einer schweren Zeit wieder Lebensmut zu fassen. Sie ist auf die kleine Stute angewiesen, um sich sicher am Deich bewegen zu können. „Ich kann zwar laufen, aber mir ist schwindelig und ich brauche ein bisschen Halt“, beschreibt die Seniorin ihre Situation. Fritzi war nicht nur ein Freund, sondern auch ein wichtiger Teil ihres Heilungsprozesses.
Die Verordnung und ihre Konsequenzen
Die Entscheidung der Kurverwaltung, das Pony als Fahrzeug einzustufen – und damit den Zugang zum Deich zu verwehren – wirft erhebliche Fragen auf. Laut der Deichvorlandverordnung gilt ein Pferd als Fahrzeug und ist somit auf dem Deich nicht erlaubt. Dies ist besonders überraschend für viele Einheimische und Touristen, die Fritzi als beliebte Attraktion schätzten. Dass ein therapeutisches Pferd von dieser Regelung betroffen ist, verstärkt die Frustration über die starre Handhabung der Vorschriften.
Öffentliche Reaktionen und mögliche Lösungen
Die Nachricht von Fritzis Verbot hat unter den Anwohnern nur Unverständnis ausgelöst. Viele Menschen, einschließlich einer Ergotherapeutin, haben sich für eine Ausnahme ausgesprochen, da Fritzi als Therapiepferd offiziell anerkannt ist. Dennoch bleibt die Kurverwaltung unnachgiebig und hält sich an das Gesetz, was viele dazu bringt, sich zu fragen, ob es nicht sinnvoller wäre, solche Verordnungen flexibler zu handhaben.
Eine breitere Perspektive auf ältere Menschen in der Gesellschaft
Sonjas Fall ist nur ein Beispiel für die Herausforderungen, die viele ältere Menschen im Alltag bewältigen müssen. Der Zugang zu natürlichen Umgebungen wie dem Deich ist für ihre körperliche und psychische Gesundheit von großer Bedeutung. Eine Schwächung dieser Zugänge durch strenge gesetzliche Vorschriften könnte tiefere Auswirkungen auf ihr Wohlbefinden haben. Es bleibt abzuwarten, ob diese Situation eine Diskussion über die Bedürfnisse älterer Menschen und deren Rechte anstoßen wird.
Sonja fragt sich mittlerweile, ob ihr Rückkehr nach Cuxhaven sinnvoll war, wenn die Lebensqualität durch solche Vorschriften so stark eingeschränkt wird. Ihre Geschichte ist ein eindringlicher Appell, die Bedürfnisse und Herausforderungen älterer Menschen besser zu verstehen und gegebenenfalls gesetzliche Rahmenbedingungen zu hinterfragen, um eine inklusivere und unterstützende Gesellschaft zu schaffen.
– NAG