Ein Sturm der Entrüstung braut sich über Köln zusammen! Während Citykirchenpfarrer Markus Herzberg seinen Urlaub auf den Kanaren genießt, erfährt er die schockierenden Neuigkeiten: Ein geplanter 50-Meter-Hochhausbau könnte seine Kirche, die Antoniterkirche, in unmittelbare Nähe bedrohen. „Das gibt es doch nicht!“, dachte er beim Frühstück und muss nun mit dieser beunruhigenden Vorstellung leben.
Die Antoniterkirche, direkt neben dem prachtvollen Weltstadthaus des italienischen Star-Architekten Renzo Piano gelegen, sieht sich nun einem weiteren Bau gegenüber, der den städtischen Höhenvorgaben widerspricht. Seit 2007 ist festgelegt, dass Neubauten in der Kölner Innenstadt nicht höher als 22,5 Meter sein dürfen, um den majestätischen Kölner Dom zu schützen. Doch die neuen Pläne, die ein 50-Meter-Hochhaus vorsehen, scheinen diese Regel zu ignorieren und könnten das Stadtbild und die historische Kulisse nachhaltig verändern.
Stadtentwicklung oder Hochhaus-Albtraum?
Das Hochhaus soll als Teil einer Initiative zur Belebung der Innenstadt neue Büros, Gastronomie und eine Eventhalle bieten. Doch Pfarrer Herzberg ist skeptisch: „Ich bezweifle, dass man die Probleme mit einem Hochhaus lösen kann“, warnt er und weist auf die Gefahren hin, die ein solches Bauwerk mit sich bringen könnte. Annett Polster, Geschäftsführerin von Stadtmarketing Köln, sieht hingegen das Potenzial des Weltstadthauses und glaubt, dass die neuen Pläne die Attraktivität des Standortes steigern werden.
Andreas Hupke von den Grünen, Bezirksbürgermeister der Kölner Innenstadt, äußert sich klar gegen die Pläne. Er war bei den entscheidenden Diskussionen anwesend und befürchtet, dass die Genehmigung des Hochhauses einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen könnte. „Wenn dieses Hochhaus vom Rat abgesegnet wird, könnte das ein Präzedenzfall für all die maroden 50er-Jahre-Gebäude werden“, warnt er und zieht ein düsteres Bild von einem möglichen „kleinen Manhattan“ in der Nähe des Kölner Doms. Die Stadtverwaltung wird nun die Planungen vorantreiben, doch der Stadtrat muss letztendlich noch zustimmen. Die Spannung steigt – wird Köln sein historisches Erscheinungsbild bewahren oder sich dem Hochhauswahn hingeben?