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Sturmflutschutz auf Langeoog: Sandaufspülung verzögert sich dramatisch!

Im Endspurt vor der Sturmflutsaison wird an der niedersächsischen Küste, insbesondere auf Langeoog und Wangerooge, mit Hochdruck an den Küstenschutzmaßnahmen gearbeitet, während sich Bauarbeiten aufgrund widriger Wetterbedingungen verzögern – ein Wettlauf gegen die Zeit, denn 80 Millionen Euro sind für den Schutz der Inseln und des Festlands eingeplant!

Kurz vor dem Start der Sturmflutsaison vollziehen sich an der niedersächsischen Küste intensive Arbeiten zum Küstenschutz. Gerade auf den Nordseeinseln Langeoog und Wangerooge stehen noch zahlreiche Maßnahmen an, nachdem diese sich durch widrige Wetterbedingungen verzögert haben. Laut dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz konnten die Bauarbeiten zuletzt nicht planmäßig durchgeführt werden.

Diese Maßnahmen sind besonders wichtig, da die Sturmflutsaison in der Regel von Oktober bis März dauert. Der Landesbetrieb ist nicht nur für den Küstenschutz auf den Inseln zuständig, sondern auf dem Festland sind es die örtlichen Deichverbände, die die Verantwortung tragen. Rückblickend auf die vergangene Sturmflutsaison 2023/2024, wird berichtet, dass sie turbulenter war als die vorherige, allerdings wurden außergewöhnliche Ereignisse nicht verzeichnet.

Akute Baustellen auf Langeoog und Wangerooge

Besonders auf Langeoog ist der Verlust von Sand an der seeseitigen Düne vor dem Pirolatal ein zentrales Problem. Hier wird neuer Sand aufgeschüttet, nachdem bereits 2022 entsprechende Arbeiten durchgeführt worden waren. Der Landesbetrieb betont, dass die gefährdeten Dünenabschnitte mittels eines „Verschleißkörpers“ geschützt werden. Diese Technik dient dazu, die Düne wiederherzustellen und beweist sich als effektive Maßnahme zum Schutz vor Sturmfluten. Trotz der Herausforderungen durch das Wetter wird die Sandaufspülung vorangetrieben, aber die Vollendung könnte sich bis ins kommende Jahr hinauszögern.

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Insgesamt sind für den Küstenschutz auf Langeoog etwa 450.000 Kubikmeter Sand vorgesehen, was dem Volumen von rund 4,5 Millionen Schubkarren entspricht. Bereits circa 300.000 Kubikmeter sind inzwischen aufgespült worden.

Auf Wangerooge konzentrieren sich die Arbeiten auf die Stärkung der Nord-Ost-Dünen, die den östlichen Teil des Inseldorfes schützen. Auch hier gab es Verzögerungen, jedoch wird bis Anfang Oktober mit der vollständigen Fertigstellung gerechnet. Ein weiterer Bereich der Harlehörndüne hat seine Sanierungsarbeiten bereits im September abgeschlossen.

Investitionen in den Küstenschutz

Die niedersächsische Landesregierung plant, in diesem Jahr zusammen mit dem Bund rund 80 Millionen Euro in den Küstenschutz zu investieren. Umweltminister Christian Meyer von den Grünen bezeichnete diese Summe als „Rekordsumme“ und verdeutlicht damit die Relevanz, die dem Küstenschutz zukommt. In Deutschland ist Küstenschutz eine Gemeinschaftsaufgabe zwischen Bund und Ländern, wobei die Finanzierung zu 70 Prozent durch den Bund und zu 30 Prozent durch die Länder erfolgt.

Ob und wie viel der vorgesehenen Mittel bereits eingesetzt werden konnte, ist beim Landesbetrieb zurzeit noch nicht abschließend zu beziffern – die Umsetzung läuft noch. Davor jedoch, dass die Infrastruktur in den Küstenschutzgebieten nicht nur vor Sturmfluten schützt, sondern auch die Lebensräume der Anwohner sichert, bleibt die Thematik von hoher Bedeutung. Die aktuellen Gegebenheiten und Maßnahmen vermitteln einen klaren Eindruck von der Dringlichkeit, die hier gegeben ist, insbesondere in Anbetracht der Herausforderungen, die durch den Klimawandel entstehen können.

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