In Hage, einem kleinen, aber aktiven Ort, wo sich die Menschen stark mit ihrer Gemeinschaft identifizieren, wurde am Montagabend eine öffentliche Versammlung einberufen. Der Grund? Die plötzliche Schließung des beliebten Helenenstiftes und des Cafés Heimathafen durch den Landkreis Aurich erregte die Gemüter der Bürger. Diese Entscheidungen kamen überraschend und ohne vorherige Ankündigung, was die Stimmung im vollbesetzten Saal regelrecht zum Brodeln brachte.
Die Bürger wollten nicht nur herausfinden, wie es zu diesen abrupten Schritten kommen konnte, sondern stellten auch eindringlich Fragen an die Verantwortlichen. Dr. Frank Puchert, der Erste Kreisrat, musste sich den Argumenten und dem Unmut der Anwesenden stellen. Sehr zur Verärgerung der Bürger behauptete Puchert, dass das Gebäude des Helenenstiftes nicht mehr zu retten sei und stattdessen abgerissen werden sollte. Diese Aussage stieß auf breite Ablehnung, da das Helenenstift ein wichtiger Teil der örtlichen Identität ist.
Die Forderung nach mehr Transparenz
Die Anwohner äußerten während der Versammlung ihren Unmut über die mangelnde Transparenz und den Informationsfluss seitens der Landkreisverwaltung. Zu oft, so war die allgemeine Meinung, seien wichtige Entscheidungen hinter verschlossenen Türen getroffen worden, ohne die betroffenen Bürger einzubeziehen. Die Sorge, dass die örtliche Gemeinschaft nicht gehört wird, schwebte wie ein Schatten über der Veranstaltung.
Ein Vorschlag, der während der Diskussion aufgekommen ist, war die Umnutzung des Helenenstiftes zu einer Jugendherberge. Dieses Konzept, so die Bürger, könnte nicht nur den Standort retten, sondern auch neue Möglichkeiten für die Gemeinde schaffen. Es wurde sogar eine spezielle E-Mail-Adresse eingerichtet, über die Mitglieder der Gemeinschaft ihre Vorschläge zur zukünftigen Nutzung des Gebäudes einreichen können.
Was den Bürgern besonders wichtig ist: Sie wünschen sich Einsicht in die Stiftungsurkunde. Diese Transparenzforderung steht für ein tieferes Bedürfnis, aktiv am Entscheidungsprozess beteiligt zu sein und zu wissen, wie die Zukunft der Einrichtungen in ihrer Stadt aussehen könnte.
Der Kreistag wird letztendlich die letzte Entscheidung über das Schicksal des Helenenstiftes treffen. Während die Bürger hoffen, dass ihre Stimmen gehört werden, bleibt die Zukunft des Stifts ungewiss. Was jedoch klar ist, ist der unglaubliche Zusammenhalt der Gemeinschaft und der Wille, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Die lebhafte Versammlung in Hage zeigt, dass die Bürger bereit sind, für ihre Belange einzutreten, und das lässt Raum für Optimismus inmitten der Unsicherheit, wie ostfriesischer-kurier.de berichtet.