Aurich

Müllabfuhr-Chaos: Senioren in Norden kämpfen mit neuen Regelungen!

Mülltonnen auf dem Radweg sorgen für Aufregung in Norden: Anwohner mit körperlichen Einschränkungen kämpfen mit der neuen Abfallregelung des Landkreises Aurich, die sie zwingt, ihre Tonnen an einer gefährlichen Stelle an der B72 abzustellen – und die Angst vor Unfällen wächst!

Im Landkreis Aurich sorgt eine neue Richtlinie für massive Unruhe unter den Anwohnern des Kadelberger Weges in Norden. Seit Juli sind die Bewohner gezwungen, ihre Mülltonnen an einem unübersichtlichen Ort am Rand der stark befahrenen B72 abzustellen, was für viele eine echte Herausforderung darstellt.

Gerade für ältere Menschen wie den 83-jährigen Herbert Thiele, der mit gesundheitlichen Einschränkungen kämpft, ist der Weg zur Sammelstelle mühsam. Thiele bezeichnet die Situation als „schwere Schlepperei“, zumal seine Nachbarn oft noch größere Distanzen zur Müllabfuhr zurücklegen müssen. Die Anwohner sind nicht nur mit der körperlichen Belastung konfrontiert, sondern haben auch ein mulmiges Gefühl, da die Abstellplätze auf einem Radweg liegen, der von Lastwagen und schnell fahrenden Autos benutzt wird. Wolfgang Janßen, einer der Anwohner, äußert seine Besorgnis: „Man will ja nicht, dass jemand verletzt wird.“

Sicherheitsbedenken und neue Regeln

Dieser Umstand resultiert aus einer Richtlinie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), die Rückwärtsfahrten von Müllfahrzeugen vermeiden soll. Immer mehr Landkreise in Niedersachsen setzen diese Regel um, was in insgesamt 400 Straßen, darunter auch Sackgassen wie den Kadelberger Weg, neue Sammelstellen zur Folge hat. In anderen Regionen gab es kreative Lösungen, wie kleinere Müllfahrzeuge oder sogar Müllsäcke anstelle von Tonnen, doch der Landkreis Aurich bleibt bei der vorgegebenen Regelung. Dies rührt von den höheren Kosten, die mit alternativen Entsorgungsmethoden verbunden wären.

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Die Anwohner fordern daher eine ernsthafte Prüfung ihrer Ängste. Bei zwei Anhörungsterminen mit dem Landkreis brachte es keine Fortschritte. Die lokale Verwaltung empfahl, dass ältere Anwohner einen Dienstleister für die Entsorgung beauftragen könnten. Dies stieß jedoch auf Widerstand, da die finanziellen Mittel bei vielen Rentnern limitiert sind. Janßen, der gegen die Anordnung Widerspruch eingelegt hat, sieht hier keine praktikable Lösung.

Haftung im Schadensfall

Neben den logistischen Problemen gibt es zudem rechtliche Bedenken. Die Frage, wer haften muss, wenn ein Radfahrer gegen eine Tonne stößt, beschäftigt die Anwohner. Anwalt René Castagna erläutert, dass die Bewohner eine Verkehrssicherungspflicht haben. Halten sie sich an die Vorgaben des Landkreises und stellen die Tonne rechtzeitig am Abholtag raus, sind sie im Falle eines Unfalls geschützt. Wer jedoch die Mülltonne vorzeitig aufstellt, könnte zur Verantwortung gezogen werden. Diese Regelung sorgt bei vielen für Verunsicherung, insbesondere bei wechselnden Lichtverhältnissen in der dunklen Jahreszeit.

Die Situation im Kadelberger Weg zeigt, wie schwierig es sein kann, Sicherheitsrichtlinien mit den Bedürfnissen der Anwohner in Einklang zu bringen. Ein Ausweg aus dieser Misere bleibt vorerst ungewiss, und die Anwohner hoffen auf mehr Rücksichtnahme und mögliche Lösungen.

Für weitere Details und Entwicklungen zu diesem Thema, können interessierte Leser oprufen in einem Artikel auf NDR.de.

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