In der norddeutschen Stadt Aurich fand kürzlich eine Fachtagung zum Thema „Mobilität der Zukunft“ statt, was auf den ersten Blick überraschend erscheinen mag. Schließlich gilt die Stadt in Sachen Verkehrsanbindung als benachteiligt. Dennoch wurden bei dieser Veranstaltung wichtige Impulse für die zukünftige Mobilität gesetzt.
Die Stadt Aurich hat, bedingt durch fehlende Bahnverbindungen und den Abriss von Buslinien, ein großes Mobilitätsproblem. Die Einheimischen müssen sich auf Car-Sharing-Angebote verlassen, wenn sie nicht auf ein eigenes Auto zurückgreifen können. Zu allem Übel endet im kommenden Mai auch der Betrieb des Anrufbusses, was die Situation zusätzlich verschärft. Obwohl das EEZ, in dem die Tagung stattfand, visuell beeindruckend wirkt, spiegelt es nicht den aktuellen Stand der Mobilität in Aurich wider.
Perspektivwechsel: Junge Menschen und die Wahrnehmung des Autos
Ein zentrales Thema der Tagung war der Wandel in der Wahrnehmung des Autos, insbesondere unter jungen Menschen. Während der Führerschein früher als Schlüssel zur Freiheit galt, empfinden jüngere Generationen das Auto zunehmend als belastend und teuer. Der Trend zeigt sich nicht nur in Großstädten, sondern auch im ländlichen Raum. Zudem wird zunehmend die Umweltbelastung durch Autos in den Fokus gerückt, was auch E-Autos nicht ausschließt. Die Produktion von Batterien und der Abbau seltener Erden werfen schädliche Fragen auf bezüglich der ökologischen Bilanz dieser Fahrzeuge.
Anforderungen an die Kommunalpolitik: Mobilitätswende jetzt
Für die Bürger in Ostfriesland gibt es bisher nur begrenzte Alternativen zum Auto. Es ist höchste Zeit, dass die Kommunen handeln. Ein entscheidender Schritt ist der Ausbau von Radwegen sowie die Wiederinbetriebnahme stillgelegter Bahnstrecken. Besonders die Anbindung von Aurich an das Schienennetz muss dringend verbessert werden. Die Diskussion um die Zentralklinik eröffnet jetzt neue Chancen: Eine geeignete Bahnverbindung könnte dazu beitragen, Aurich von seiner Isolation zu befreien. Dies ist mehr als nur ein Zweck, es ist eine Notwendigkeit – nicht nur für die Stadt selbst, sondern auch für die anliegenden Landkreise.
Für eine nachhaltige Verkehrswende ist es entscheidend, die vorhandenen Infrastrukturen effizient zu nutzen. Straßenerneuerungen sollten Priorität haben, damit der aktuelle Straßenbestand nicht weiterhin vernachlässigt wird. Diese Investitionen tragen dazu bei, den Personennahverkehr zu stärken und die Abhängigkeit vom Automobil zu reduzieren.
Die Fachtagung hat deutlich gemacht, dass ein Umdenken sowohl in der Politik als auch in der Gesellschaft notwendig ist. Es ist an der Zeit, dass Aurich sich als Vorreiter in der Mobilitätswende positioniert. Diese Herausforderungen sind nicht unüberwindbar, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen. Ein gutes Beispiel dafür könnten die Vorschläge der Tagung sein, die auch in anderen Regionen Anwendung finden könnten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Aurich die Weichen für eine zukunftsfähige Mobilität stellen muss. Die Expertentagung hat bewiesen, dass es weder an Ideen noch an Lösungen mangelt, sondern dass nun die Umsetzung im Vordergrund steht. Die nächsten Schritte sind ungeheuer wichtig und werden den Mobilitätsstatus der Stadt maßgeblich beeinflussen. Wichtig ist, diese Diskussionen in der Öffentlichkeit weiterzuführen und den Bürgern klarzumachen, dass Mobilität in Zukunft anders gedacht werden muss.
Für weiterführende Informationen über die Herausforderungen und Perspektiven der Mobilität in Aurich, besuchen Sie den Bericht auf www.on-online.de.