Norden – An der niedersächsischen Küste stehen die Arbeiten für den Küstenschutz kurz vor dem Ende, während die Sturmflutsaison vor der Tür steht. Insbesondere auf den Inseln Langeoog und Wangerooge gab es aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen Verzögerungen beim Bau. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz in Norden teilte mit, dass die letzten Sicherheitsmaßnahmen für die kommenden Monate dringend erforderlich sind.
In der Zeit von Oktober bis März findet die Sturmflutsaison in der Region statt, was den Küstenschutz besonders wichtig macht. Die vergangene Saison war zwar turbulent, jedoch nicht außergewöhnlich. Dennoch gab es erhebliche Sandverluste auf den Inseln, die nun durch umfangreiche Bauarbeiten kompensiert werden müssen.
Fortschritt bei Sandaufspülungen auf Langeoog
Auf Langeoog wird derzeit zusätzlicher Sand aufgeschüttet, nachdem in der letzten Saison erheblicher Sandverlust an der seeseitigen Schutzdüne auftrat. Der sogenannte Verschleißkörper wird hier instand gesetzt, um die gefährdeten Dünenabschnitte zu sichern. Wie der Landesbetrieb erklärte, wird der Sand speziell auf einem zwei Kilometer langen Abschnitt aufgetragen. Hierbei sollen insgesamt rund 450.000 Kubikmeter Sand verbaut werden, was etwa 4,5 Millionen Schubkarren entspricht. Bislang sind bereits etwa 300.000 Kubikmeter aufgeschüttet worden, doch die Arbeiten sind wetterbedingt noch nicht abgeschlossen. Experten ziehen in Betracht, die finalen Arbeiten ins nächste Jahr zu verlegen.
Ein positiver Aspekt ist, dass die Pirolataldüne bereits jetzt als sicher vor Sturmfluten gilt. Diese schützt nicht nur die Siedlung, sondern auch die Trinkwasserressourcen der Insel. Dies macht den Küstenschutz zu einer entscheidenden Maßnahme für die Kette der Inseln und die dort lebenden Menschen.
Deicherhöhungen am Festland
Auch auf Wangerooge sind die Arbeiten zur Verstärkung der Nord-Ost-Dünen im Gange. Diese Dünen bieten Schutz für den östlichen Teil des Inseldorfes. Technische Verzögerungen haben den Baufortschritt beeinflusst. Bis Anfang Oktober sollen die rund 800 Meter langen Sandaufschüttungen beendet sein. Zudem konnte bereits eine weitere Baustelle an der Harlehörndüne im September erfolgreich abgeschlossen werden.
Am Festland läuft die Zusammenarbeit mit den Deichverbänden auf Hochtouren. In der Krummhörn sowie in Harlesiel werden derzeit Deicherhöhungen und -verstärkungen umgesetzt. Dank des trockenen Wetters in diesem Sommer konnte der Bau voranschreiten, was laut dem Landesbetrieb positive Auswirkungen hatte. Einige der Deiche sind inzwischen wieder vollständig instandgesetzt, obwohl an anderen Stellen noch gearbeitet wird.
Insgesamt plant die niedersächsische Landesregierung für das Jahr eine Rekordinvestition von rund 80 Millionen Euro in den Küstenschutz. Der Umweltminister Christian Meyer (Grüne) bezeichnete diese Summe als einmalig. Die Finanzierung erfolgt dabei hauptsächlich durch den Bund, der etwa 70 Prozent der Kosten übernimmt, während das Land die restlichen 30 Prozent trägt. Aktuell lässt sich jedoch noch nicht beziffern, wie viel von diesen Mitteln bereits verwendet wurde, da viele der Maßnahmen noch in der Umsetzung sind. Für weitere Details zu den Küstenschutzarbeiten lohnt sich ein Blick auf sao.de.