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Hebammenkrise in Norden: Schwangere kämpfen um Unterstützung!

Norden – Ein alarmierender Zustand für werdende Mütter! In der Stadt Norden, wo das Grundrecht der Frau auf Selbstbestimmung bei der Geburt theoretisch gilt, sieht die Realität düster aus. Es gibt keine Geburtsklinik vor Ort! Die nächste ist in Aurich, gefolgt von einer in Leer. Im Notfall fährt jeder Krankenwagen direkt nach Aurich, was die Wahlmöglichkeiten der Schwangeren stark einschränkt. Doch das ist nicht alles: Bei der Suche nach einer Hebamme stehen den Frauen nur vier Hebammen zur Verfügung, die zudem nicht vollzeit arbeiten. Stephanie Decker von der Hebammenzentrale des Landkreises Aurich berichtet, dass es bereits zu Fällen kam, in denen Schwangeren keine Hebamme vermittelt werden konnte. Besonders in den Ferienzeiten wird die Situation kritisch, da Hebammen oft überlastet sind oder im Urlaub.

Rückgang der Hebammen und bürokratische Hürden

Die Situation ist alarmierend: 2018 waren noch acht Hebammen in Norden aktiv, doch Umzüge und Ruhestände haben die Zahl drastisch reduziert. Während in Aurich die Lage besser aussieht, dürfen Hebammen nur innerhalb eines 25-Kilometer-Radius arbeiten, was die Flexibilität stark einschränkt. Elke Kirsten, Nordens Gleichstellungsbeauftragte, erklärt: „Uns sind vielfach die Hände gebunden.“ Die bürokratischen Hürden sind hoch, und die Stadt hat nur begrenzte Möglichkeiten, um die Situation zu verbessern. Ein Versuch, Taxiunternehmen für Fahrten nach Aurich zu engagieren, scheiterte, da kein Unternehmen auf das Angebot einging.

Die Infrastruktur in Norden ist ebenfalls unzureichend. Während Aurich ein breites Angebot an Geburtsvorbereitungskursen hat, kann Norden aufgrund mangelnder Räumlichkeiten keine anbieten. Die Bezahlung der Hebammen ist ein weiteres großes Problem. Tanja Freese, eine der Hebammen, kritisiert, dass die Bezahlung für ihre Arbeit nicht angemessen ist und es seit Jahren keine Erhöhung gegeben hat. Die Anerkennung des Berufs bleibt oft aus, obwohl Hebammen eine entscheidende Rolle im Gesundheitssystem spielen, indem sie nicht nur Geburten begleiten, sondern auch präventiv arbeiten.

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Die Zukunft der Hebammen in Norden ist unsicher. Der Mangel an Nachwuchs ist besorgniserregend, da viele Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben und Absolventen oft nicht in den Beruf einsteigen. Trotz aller Herausforderungen sind die Hebammen entschlossen, ihre Arbeit fortzusetzen. Sie sind gut vernetzt und suchen nach Lösungen, um die Situation zu verbessern. „Bitte planen Sie Ihre Geburt nicht zu den Schulferien!“ appelliert Freese an werdende Eltern. Die Hebammenzentrale im Landkreis Aurich ist unter der Rufnummer 0176/34522255 erreichbar, während die Familienhebammenzentrale unter 0160/1550275 kontaktiert werden kann.

Quelle/Referenz
ostfriesischer-kurier.de

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