Aurich

Greetsiel boomt: Anwohner fordern Ruhe vor Touristenansturm!

Die Küstengemeinde Krummhörn in Niedersachsen hat genug von belastenden Touristenströmen, denn eine aktuelle Umfrage zeigt: 84,7 Prozent der Greetsieler empfinden die Menge als störend und fordern Maßnahmen, um die Lebensqualität zu schützen!

Im charmanten Küstenort Greetsiel, Teil der Gemeinde Krummhörn im Landkreis Aurich, hat sich eine interessante Spannung zwischen Einheimischen und Touristen entwickelt. Diese Region ist bekannt für ihre pittoresken Landschaften und das Erbe der Krabbenfischerei, aber die Menschen, die hier wohnen, haben das Gefühl, dass die erhoffte Ruhe durch den Ansturm an Urlaubern gestört wird.

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage hat den Puls der Bevölkerung erfasst. An der online gestützten Befragung, die im Frühjahr 2024 stattfand und von einer Studentin der Jade Hochschule Wilhelmshaven durchgeführt wurde, nahmen 798 Bürger aus der Gemeinde teil. Auf die Frage, wie sie den Tourismustrend empfinden, gab die Mehrheit negative Rückmeldungen bezüglich der Anzahl der Touristen an.

Beliebtheitskonflikt in Greetsiel

Greetsiel wird als Geheimtipp für Schleswig-Holstein angepriesen, doch die Einheimischen haben ihre leidenschaftlichen Stimmen erhoben. Immerhin 98 Prozent der Befragten haben ihren Hauptwohnsitz in der Gemeinde, und viele leben dort bereits seit über zwei Jahrzehnten. Trotz der überwältigenden Freude am Leben in dieser Küstengemeinde geben 59,8 Prozent der Teilnehmer an, dass es zu viele Touristen gibt.

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Insbesondere in Greetsiel nahmen die Beschwerden zu: Satte 84,7 Prozent der Befragten dort fühlen sich durch die Touristenmengen gestört. Ein gewisses Unbehagen ist offensichtlich, wobei 59 Prozent der Anwohner erklärten, dass sie einige der Touristen als störend empfinden.

Wer sind die Störenfriede?

Natürlich stellte die Umfrage auch spezifische Fragen darüber, welche Art von Besuchern als unangenehm empfunden wird. Die Antworten zeigen deutlich, dass vor allem Tagestouristen in der Kritik stehen – 19,4 Prozent sahen sie als die größte Plage. Auch Wohnmobiltouristen (19,1 Prozent) und Touristen mit Hunden (18,4 Prozent) wurden nicht gerade mit offenen Armen empfangen. Ein bemerkenswertes Drittel der Anwohner äußerte, dass sie jede Art von Touristen als störend empfinden.

Die Sommermonate sind besonders kritisch, denn dann sind die meisten Touristen zu Besuch. Die Aktivität der Touristen wird vor allem in den Nachmittagsstunden als belästigend empfunden, was die perfekte Urlaubsstimmung bei den Einheimischen stark beeinträchtigen kann.

Diese Mischung aus Anziehung und Abneigung ist vielseitig. Während der Tourismus für viele wichtig ist – 36 Prozent stimmten zu, dass er für den Küstenort entscheidend ist –, bleibt das Zutrauen in die positiven Effekte schwach. Viele Bewohner befürchten, dass nur Hoteliers und Gastronomen von den wirtschaftlichen Vorteilen profitieren, während steigende Miet- und Immobilienpreise das Wohnen in der Gemeinde erschweren.

Doch nicht alle Aspekte des Tourismus werden negativ gesehen. Die Anwohner erkennen auch, dass der Tourismus zur Arbeitsplatzschaffung beiträgt und die lokale Wirtschaft belebt. Diese gemischten Gefühle scheinen den ständigen Kampf zwischen der Freude an besuchenden Urlaubern und dem Wunsch nach Lebensqualität zu symbolisieren.

Um die negativen Auswirkungen zu lindern, wurden von den Umfrageteilnehmern konkrete Vorschläge gemacht. Darunter fallen neue Steuern für Touristen, die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs und attraktive Rabatte für Einheimische. Diese Ideen könnten einen Ausgleich zwischen der Notwendigkeit des Tourismus und dem Bedürfnis der Anwohner nach Erholung schaffen.

In Anbetracht der vielfältigen Ansichten wird deutlich, dass das Verhältnis zwischen Einwohnern und Entscheidern in den kommenden Jahren einen sensiblen Umgang erfordert. Der Tourismus hat zweifellos die Kraft, Regionen zu stärken, doch sollte er nicht auf Kosten des Lebensstandards der ansässigen Bevölkerung stattfinden.

Die Umfrage und deren Ergebnisse unterstreichen, dass eine Balance gefunden werden muss, um sowohl den Bedürfnissen der Touristen gerecht zu werden als auch den Anwohnern einen angenehmen Lebensraum zu bieten. Der Diskurs über die richtige Menge an Tourismus wird sicherlich noch weitergehen und könnte durchaus die politische Landschaft der Gemeinde beeinflussen.

Für weitere Informationen über die Umfrage und deren Ergebnisse besuchen Sie www.merkur.de.


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