In der malerischen Küstengemeinde Krummhörn im Landkreis Aurich ist die Stimmung angespannt. Obwohl die Region an der Nordsee ein beliebtes Reiseziel ist, fühlen sich die Anwohner, insbesondere in Greetsiel, zunehmend durch den Tourismus gestört. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage hat gezeigt, dass die Belastung durch Besucher wächst und die Einheimischen nach Lösungen suchen.
Die Umfrage, die im Frühjahr 2024 im Rahmen einer Masterarbeit von einer Studentin der Jade Hochschule Wilhelmshaven in Zusammenarbeit mit der Touristik GmbH Krummhörn durchgeführt wurde, umfasst die Meinungen von 798 Befragten aus 19 Ortschaften. Rund 97 Prozent der Teilnehmer haben ihren Hauptwohnsitz in der Gemeinde, was die Ergebnisse umso aufschlussreicher macht.
Herausforderungen durch zunehmenden Tourismus
Die Umfrage hat ergeben, dass 91 Prozent der Bewohner gerne in Greetsiel leben, ein Ort, der nicht nur für seine charmante Atmosphäre, sondern auch für seine große Flotte von Krabbenkuttern bekannt ist. Auch wenn die Mehrheit den Wert des Tourismus anerkennt, empfinden 59,8 Prozent der Befragten die Anzahl der Touristen als „zu hoch“ oder „eher zu hoch“. In Greetsiel sind die Zahlen noch alarmierender: Hier gaben 84,7 Prozent an, dass die Menge an Touristen als übermäßig empfunden wird.
Unter den Befragten äußerten 59 Prozent den Eindruck, dass bestimmte Touristen störend sind, während 41 Prozent jede Art von Besuch willkommen heißen. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die verschiedenen Arten von Touristen gelegt, die als störend empfunden werden. Vor allem Tagestouristen (19,4 Prozent) und Wohnmobil-Touristen (19,1 Prozent) stehen im Fokus der Kritik.
Positive Aspekte des Tourismus
Trotz der genannten Herausforderungen sehen viele Einheimische auch Vorteile im Tourismussektor. So wird der positive wirtschaftliche Einfluss des Tourismus hervorgehoben, der Arbeitsplätze schafft und die lokale Wirtschaft ankurbelt. Die Einwohner wissen, dass Hoteliers und Gastronomiebetriebe von den Besuchern profitieren, was jedoch auch die Miet- und Immobilienpreise in die Höhe treibt.
Um den Anwohnern entgegenzukommen, haben die Befragten in der Umfrage Vorschläge gemacht, wie negative Auswirkungen gemindert werden könnten. Dazu zählen unter anderem die Einführung einer Tourismussteuer, eine höhere Zweitwohnsitzsteuer sowie der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Solche Maßnahmen könnten helfen, den Druck auf die Anwohner zu verringern und gleichzeitig die touristische Attraktivität der Region zu erhalten.
Die Diskussion über die Zukunft des Tourismus in Krummhörn zeigt, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse der Einheimischen in den Mittelpunkt zu stellen. Die Bewohner scheinen einen ausgewogenen Ansatz zu fordern, der sowohl den wirtschaftlichen Nutzen des Tourismus als auch das Wohlbefinden der Anwohner berücksichtigt. Diese Thematik wird in den kommenden Wochen und Monaten sicherlich weiter an Relevanz gewinnen, während die Gemeinde nach möglichen Lösungen sucht, um den Herausforderungen des Massentourismus begegnen zu können.
Weitere Details zu den Ergebnissen der Umfrage sind in einem aktuellen Bericht zu finden, der umfassende Einblicke in die Stimmung der Einwohner von Krummhörn bietet. Für genauere Informationen zu den Hintergründen und den geplanten Maßnahmen bitte diesen Beitrag auf www.merkur.de konsultieren.
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