In Aurich wird am 17. September ein besonders bewegender Dokumentarfilm präsentiert, der nicht nur auf persönliche Geschichten eingeht, sondern auch essentielle Themen der Menschenrechte behandelt. Die Auricher Gruppe von Amnesty International (AI) setzt ihre Filmreihe über Menschenrechte im Kino mit „Code der Angst“ fort, einem Werk des Regisseurs Appolain Siewe. Diese Veranstaltung findet ab 19 Uhr im Forum der Sekundarstufe I der IGS Aurich statt. Der Regisseur selbst wird anwesend sein, um nach der Vorführung Fragen zu beantworten.
Der Film befasst sich mit dem tragischen Schicksal des jungen LGBTI-Aktivisten Eric Lembembe aus Kamerun. Lembembe, der sich für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen einsetzte, wurde im Jahr 2013 ermordet. Seine Geschichte ist ein eindrucksvolles Beispiel für die extremen Risiken, die LGBTI-Personen in bestimmten Ländern eingehen müssen. Der Regisseur Appolain Siewe teilt nicht nur seine Perspektiven als Filmemacher, sondern bietet auch persönliche Einblicke in die Gefahren, mit denen Menschen in seiner Heimat konfrontiert sind.
Ein fataler SMS-Satz
Ein zentraler Aspekt des Films ist die Darstellung der verheerenden Folgen scheinbar alltäglicher Handlungen. Die SMS „Ich liebe Dich“, gesendet von Jean-Claude Roger Mbede an seinen Freund, wird für Mbede zum Verhängnis. Für die Polizei in Kamerun reicht dieser einfache Satz als Beweis seiner Homosexualität. Dies führt zu seiner Festnahme und Inhaftierung. Solche Realitäten zeigen eindringlich die Gefahren, denen sich homosexuelle Menschen in Kamerun aussetzen, wo die gesellschaftliche Akzeptanz und gesetzliche Regelungen oft gegen sie stehen.
Die Filmvorführung wird durch ein anschließendes Gespräch bereichert, bei dem Maxi Bendlin von Amnesty International mit Appolain Siewe und Michael Kamphus, Vorstandsmitglied von queerhandicap e.V., diskutieren wird. Hierbei werden auch die Herausforderungen thematisiert, mit denen queere Menschen in Deutschland konfrontiert sind. Der Eintritt zu dieser wichtigen Veranstaltung ist frei, was die Teilnahme an diesen bedeutungsvollen Diskussionen fördert.
Diese Präsentation von „Code der Angst“ unterstreicht die Rolle der Kunst und des Films als Mittel zur Aufklärung und Sensibilisierung für die oft dramatischen Schicksale von Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verfolgt werden. Solche Veranstaltungen sind entscheidend, um auf die Probleme LGBTQ+-Menschen weltweit aufmerksam zu machen und ein Bewusstsein für ihre Anliegen zu schaffen. Für weitere Informationen zur Veranstaltung und dem Film können Interessierte die Webseite von Amnesty International besuchen www.nwzonline.de.