In Westerstede sorgt der Ausbau der Prikker-Kreuzung für Unmut, insbesondere unter Radfahrern. Während die Stadt behauptet, den Verkehr zu verbessern, bleibt die Fahrradfreundlichkeit auf der Strecke. Besonders eine Leserin äußert scharfe Kritik und fordert eine grundlegende Überarbeitung der Radwege.
Der Herrschaft des motorisierten Verkehrs ordnen die Städte ihre Planungen oft unter, was sich in der aktuellen Situation zeigt. So verweisen offizielle Berichte darauf, dass der Radweg an der Wilhelm-Geiler-Straße verlängert wurde. Dies soll angeblich dazu beitragen, dass Radfahrer sicher aus der Innenstadt herausfahren können. Die Skepsis ist jedoch groß, denn zahlreiche Mitglieder der Radfahrgemeinschaft sind anderer Meinung. Cornelia Kistner, eine engagierte Bürgerin aus Westerstede, hat sich zu Wort gemeldet und die vermeintlichen Verbesserungen in Frage gestellt.
Kritik an fehlender Radwege
Kistner bemängelt, dass es auf der stadtauswärts führenden Strecke nach wie vor keinen Radweg gibt. Ihrer Ansicht nach ist die Straße entlang der „Müller-Egerer“ bis zum „Netto“ viel zu schmal und für Radfahrer gefährlich. Besonders bedenklich erscheint ihr der Busverkehr, der die ohnehin schon angespannte Situation weiter verschärft. „Von einer sicheren rechten Seite kann also überhaupt nicht die Rede sein“, erklärt Kistner. Statt auf die Sicherheit der Radfahrer zu achten, scheint die Stadt lediglich vorzugeben, dass die Bedingungen für Radfahrende verbessert worden sind.
Die unklare Beschilderung und die Ineffizienz der bestehenden Radwege führen oft zu Verwirrung, vor allem für Touristen, die in der Region unterwegs sind. Ein besonders dringliches Problem sei die Kombinationslösung für Fuß- und Radverkehr auf der gegenüberliegenden Seite, die in Stoßzeiten zu einer gefährlichen Situation führt. Die stärkere Frequentierung dieser Wege während der Schulzeiten zeigt, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht.
Zusätzlich zu den Sicherheitsaspekten fordert Kistner eine Einbahnstraßenlösung, die auf eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h beschränkt ist, um die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. Gut sichtbare Fahrradpiktogramme sollen die Radfahrer weiterhin an ihre Präsenz im Straßenverkehr erinnern. Ihrer Meinung nach würde dies nicht nur die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer erhöhen, sondern auch den Verkehrsfluss optimieren.
Kritik an der Stadtführung entfällt nicht allein auf die Radwege, sondern auch auf deren Selbstbezeichnung als „fahrradfreundlich“. Für Kistner ist dies eine unrechtmäßige Selbsteinschätzung, die angesichts der realen Bedingungen nicht haltbar ist. Sie ist der Überzeugung, dass eine fokussierte Umgestaltung notwendig ist, um den Ansprüchen der heutigen zeit gerecht zu werden, besonders in einer Stadt, die sich als umweltbewusst positionieren möchte.
Die Situation bleibt also angespannt. Während die Stadt bei den Versprechungen bleibt, Radwege auszubauen und den Verkehr sicherer zu gestalten, wird klar, dass erheblicher Nachholbedarf besteht. Die Stimmen aus der Gemeinschaft zeigen, dass es an der Zeit ist, die Anliegen der Radfahrer ernst zu nehmen und endlich eine fahrradfreundliche Infrastruktur zu schaffen, die ihren Namen auch verdient. Informationen über die genauen Planungen und zukünftigen Schritte in dieser Angelegenheit können unter www.nwzonline.de nachgelesen werden.