Ammerland

Münsings Bürgerhaus-Projekt: Steigen die Schulden und die Grundsteuer?

Münsing steht vor der Herausforderung, im kommenden Jahr mit einem Schuldenstand von fast zehn Millionen Euro zu rechnen, nachdem der Bau eines neuen Bürgerhauses die Gemeindefinanzen stark belastet hat, was eine Erhöhung der Grundsteuer zur Folge haben könnte.

Die finanzielle Lage der Gemeinde Münsing wird angesichts der geplanten Veränderungen im kommenden Jahr zunehmend prekär. Kämmerer Hubert Kühn hat in einer Sitzung des Finanzausschusses alarmierende Prognosen zu den Schulden vorgelegt, die bis auf fast zehn Millionen Euro ansteigen könnten. Ein Grund für diese Entwicklung ist der Bau eines neuen Bürgerhauses, das mit Kosten von etwa 22,5 Millionen Euro zu Buche schlägt.

Der finanzielle Ausblick für Münsing

Wie Kühn ausführte, hat die Gemeinde trotz rückläufiger Einnahmen dennoch einige bedeutende Projekte erfolgreich umgesetzt. So können die Freiwillige Feuerwehr Ammerland sowie die Schützen seit Juni in ihren neuen Räumlichkeiten arbeiten. Der Degerndorfer Weiher wurde saniert und der Trinkwasser-Hochbehälter in Weidenkam steht kurz vor der Fertigstellung. Diese Investitionen sind jedoch nicht ohne finanzielle Folgen geblieben.

Die Herausforderung der Kinderbetreuung

Ein zentrales Anliegen der Gemeinde ist die Erweiterung der Kinderbetreuung. Geplant ist der Umbau des alten Rathauses, um die Grundschule mit Räumen für die offene Ganztagsbetreuung ab 2026 zu versorgen. Daarnaast stehen der Neubau eines Kindergartens in Holzhausen und einer Kinderkrippe in Münsing auf der Agenda. Diese Vorhaben erfordern weitere finanzielle Mittel, während gleichzeitig die Personalkosten aufgrund neuer Einstellungen im Rathaus steigen werden.

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Steuererhöhungen zur Schuldenbewältigung

Um die finanziellen Herausforderungen zu bewältigen, erwägt der Finanzausschuss, die Grundsteuer zu erhöhen. Der Vorschlag sieht eine Anhebung der Hebesätze der Grundsteuer A von 280 auf 320 Punkte und der Grundsteuer B von 290 auf 320 Punkte vor. Die Diskussion um eine Erhöhung der Gewerbesteuer bleibt jedoch aus, da diese erst 2022 angehoben wurde. Die der Gemeinde bereits auferlegten finanziellen Belastungen, wie die erhöhte Kreisumlage, sind ein weiterer belastender Faktor.

Der Ausblick auf die nächsten Jahre

Trotz gegenwärtiger Rücklagen von 4,7 Millionen Euro wird prognostiziert, dass diese im kommenden Jahr erschöpft sein werden. Dies führt dazu, dass Münsing voraussichtlich jedes Jahr fünf Millionen Euro an Krediten aufnehmen muss, was langfristig zu einer beträchtlichen Belastung führen könnte, insbesondere aufgrund der momentanen hohen Zinsen. Kühn warnt, dass diese Situation die künftigen Haushaltspläne erheblich belasten wird.

Die Finanzen von Münsing stehen vor einer kritischen Phase, wobei die Einwohner und Gemeinderatsmitglieder die nächsten Schritte sorgfältig abwägen müssen, um zukünftige Investitionen und die finanzielle Stabilität der Gemeinde zu sichern.

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In einer der nächsten Sitzungen wird der Gemeinderat über den Doppelhaushalt entscheiden und möglicherweise Maßnahmen zur Verbesserung der finanziellen Situation ergreifen. Der Dialog über die Umgestaltung der Haushaltsstruktur ist wichtiger denn je, um sicherzustellen, dass Münsing für seine Bürger weiterhin ein lebenswertes Zuhause bleibt.

– NAG

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