Niedersachsen

Alarmstufe Rot: Niedersachsen kämpft gegen MINT-Fachkräftemangel!

Die Auswahl an technischen und naturwissenschaftlichen Studiengängen in Niedersachsen wird immer geringer, was bei der Stiftung Niedersachsenmetall Besorgnis auslöst. In den letzten Jahren ist die Zahl derer, die sich für ein Ingenieurstudium interessieren, von etwa 53.000 im Wintersemester 2014/15 auf nur noch rund 49.000 gesunken. Das Niedersächsische Wissenschaftsministerium bestätigte diese Zahlen auf Anfrage der CDU-Fraktion. Insbesondere in den Fächern Mathematik und den Naturwissenschaften ist ein ähnlicher Rückgang zu beobachten, mit Fallzahlen von 24.000 auf etwa 23.000.

Dieser Rückgang in den MINT-Fächern - ein Sammelbegriff für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik - wird von Olaf Brandes, dem Geschäftsführer von Niedersachsenmetall, als potenziell existenzbedrohend für den Wirtschaftsstandort Niedersachsen angesehen. Er betont, dass allein im Frühjahr 2024 rund 50.000 Arbeitsplätze in MINT-Berufen unbesetzt waren und diese Lücke in Zukunft nur weiter wachsen wird. "In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten können wir uns weniger Expertise und Innovation nicht leisten", so Brandes. Es wird befürchtet, dass die sinkende Anzahl junger Menschen in diesen entscheidenden Berufsfeldern langfristig die wirtschaftliche Stabilität des Landes gefährden könnte.

Maßnahmen zur Förderung der MINT-Ausbildung

Die Stiftung Niedersachsenmetall sieht dennoch Möglichkeiten, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Brandes fordert, dass trotz der Rückgänge in der Zahl der Studierenden die Mittel für die MINT-Studiengänge nicht reduziert werden dürfen, da dies die bisherigen Bemühungen zur Attraktivitätssteigerung der Fachrichtungen untergraben würde. Er betont auch die Notwendigkeit, das Interesse für Technik und Naturwissenschaften bereits in der Schulbildung zu wecken.

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Das Niedersächsische Wissenschaftsministerium hat angekündigt, dass die Investitionen im MINT-Bereich beibehalten werden. Statt einer Reduktion sollen bestehende Angebote weiterentwickelt werden, um den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden. In diesem Zuge wird ein Trend zu interdisziplinären Studiengängen beobachtet. Ein wichtiges Anliegen des Ministeriums ist es, die Berufsorientierung an Schulen zu fördern, um junge Menschen frühzeitig für technische Berufe zu sensibilisieren.

Aktuell wird die IdeenExpo, eine Veranstaltung, die darauf abzielt, das Interesse junger Menschen an Technik und Naturwissenschaften zu fördern, in diesem und im kommenden Jahr mit etwa 8,4 Millionen Euro unterstützt. Diese Initiativen könnten entscheidend sein, um den Fachkräftemangel in den kommenden Jahren zu bekämpfen und mehr Studierende für technische Berufe zu gewinnen.

Mit diesen Schritten versucht Niedersachsen, den rückläufigen Trends der Ingenieurausbildung entgegenzuwirken und den Nachwuchs in den MINT-Fächern zu fördern. Die Herausforderungen, insbesondere die unbesetzten Stellen und der Mangel an Fachkräften, machen deutlich, dass die Zeit zum Handeln drängt. Wie sich diese Initiativen auf die künftige Ausbildungslandschaft auswirken werden und ob sie ausreichend junge Menschen für technische Berufe begeistern können, bleibt abzuwarten.


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Niedersachsen, Deutschland
Quelle
ndr.de

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