Ein Sturm der Entrüstung braut sich zusammen! Der BAP-Chef Niedecken hat sich vehement gegen die Streichung des Begriffs „Oberindianer“ aus Udo Lindenbergs Kultsong „Sonderzug nach Pankow“ gewehrt. Bei einem Chorkonzert in Berlin äußerte Niedecken sein Unverständnis und erklärte, dass er mit solchen Zensurversuchen nichts anfangen könne. „Absurd“, so Niedecken, die Verbindung von Lindenberg mit der Gewaltgeschichte der Kolonialisierung zu ziehen, sei einfach nicht nachvollziehbar.
Der Hintergrund der Kontroversen
Die Stiftung Humboldt Forum, die die Streichung initiiert hat, begründet ihren Schritt damit, dass das Wort als diskriminierend wahrgenommen werden könnte. Es wird argumentiert, dass die historische Gewalt gegen indigene Völker in dem Begriff nachklinge. Lindenbergs Lied, das 1983 als satirischer Appell an den DDR-Staatschef Erich Honecker entstand, enthält Zeilen wie „Ich muss da ‚was klären, mit eurem Oberindianer.“ Die Stiftung betont, dass auch wenn der Begriff damals metaphorisch gemeint war, er heute von vielen als rassistisch empfunden wird.