Im Schatten der bevorstehenden Synodentagung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Würzburg, die vom 10. bis 13. November tagt, haben hochrangige EKD-Vertreter an einer bewegenden Gedenkveranstaltung zum 86. Jahrestag der Novemberpogrome teilgenommen. Präses Anna-Nicole Heinrich und Gabriele Hörschelmann erinnerten an die grausamen Ereignisse des 9. Novembers 1938, als jüdische Menschen brutal angegriffen, ihre Synagogen und Geschäfte verwüstet wurden. Diese dunkle Episode unserer Geschichte wurde von der amtierenden Ratsvorsitzenden, Bischöfin Kirsten Fehrs, verstärkt thematisiert, die auf den alarmierenden Anstieg des Antisemitismus in Deutschland hinwies.
„Jüdische Menschen in Deutschland fühlen sich fremd und ausgegrenzt, und das 86 Jahre nach der Pogromnacht. Das finde ich unerträglich“, machte Präses Heinrich deutlich. Sie appellierte eindringlich, dass als Christinnen und Christen ein entschlossener Schutz der jüdischen Gemeinschaft unerlässlich sei. „Wer sie angreift, greift uns an“, betonte sie. Ihr eindringlicher Aufruf zur Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft wurde von Bischöfin Fehrs unterstützt, die den besorgniserregenden Trend beobachtete, dass immer mehr Jüdinnen und Juden aus Angst vor Übergriffen ihren Glauben im Verborgenen leben müssen. „Nie wieder ist jetzt!“ – Ihre Botschaft muss lauten: Gemeinsam gegen den Hass!
Maßnahmen und Resonanz
Die Synode der EKD hat im letzten Jahr mit Nachdruck betont, dass christlicher Glaube und Antisemitismus unvereinbar sind. Um das Bewusstsein für diese wichtige Thematik zu schärfen, hat die EKD eine neue Informationsplattform ins Leben gerufen. Dort werden die historischen Wurzeln und aktuellen Erscheinungsformen des Antisemitismus erklärt und Gemeinden können Materialien finden, um ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Die zentrale Botschaft ist klar: Es ist an der Zeit, den jüdischen Mitbürgern in Deutschland die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie dringend benötigen!