In Berlin-Neukölln wurde eine spezielle Unterkunft für schwerkranke Flüchtlinge aus der Ukraine eröffnet, die dringend Schutz suchen. Diese Initiative ist eine Antwort auf die unzureichenden Bedingungen in der großen Flüchtlingsunterkunft in Tegel, wo viele schwerkranke Menschen untergebracht sind. „In Tegel war die Unterbringung für Menschen, die schwerst erkrankt sind, sehr schwer“, erklärt die Palliativmedizinerin Karin Barnard von der Johannesstift Diakonie. Die neue Einrichtung bietet den Betroffenen eine geschützte Umgebung, die für ihre speziellen Bedürfnisse ausgelegt ist.
Aktuell leben 30 Ukrainer in der neuen Unterkunft, darunter 15 Patienten und deren Angehörige. Die Altersgruppe reicht von 30 bis 96 Jahren. In dieser Einrichtung haben die Pflegebedürftigen die Möglichkeit, mit einem Familienmitglied in einem Zimmer zu wohnen, was den emotionalen Zusammenhalt stärkt. Die Angehörigen übernehmen die Pflege, während eine Pflegehilfe und regelmäßige Arztbesuche Unterstützung bieten. „Es ist der erste Schritt in die Selbstständigkeit“, sagt Barnard, die betont, dass die Patienten stabilisiert werden sollen, um langfristig eine dauerhafte Unterkunft zu finden.
Einzigartiges Projekt in Deutschland
Das Projekt, das im August ins Leben gerufen wurde, ist bundesweit einzigartig. Ähnliche Angebote existieren bereits in Spandau, wo schwerkranke Ukrainer, die keine Heilungschancen mehr haben, untergebracht werden. Die Kosten von rund 500.000 Euro jährlich werden vom Land Berlin getragen, wie Mark Seibert, Präsident des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten, bestätigt. Trotz der neuen Unterkunft bleibt die Situation in Tegel kritisch, da dort weiterhin pflegebedürftige Ukrainer leben, für die Lösungen gefunden werden müssen. „Solange es Bedarf gibt, sind wir auf der Suche, weitere Einrichtungen zu finden oder Kontingente einzukaufen“, so Seibert.