Ab dem 1. Januar 2025 tritt eine entscheidende Gesetzesänderung in Deutschland und der EU in Kraft, die die Entsorgung von Altkleidern revolutionieren wird. Die neuen Bestimmungen verlangen eine getrennte Sammlung von Textilien, wobei selbst beschädigte und nicht mehr tragbare Stücke in speziellen Altkleidercontainern entsorgt werden müssen. Diese Regelung zielt darauf ab, die Recyclingquote von Altkleidern zu erhöhen und die Menge an Müll signifikant zu reduzieren, wie NDR berichtet. Bisher landeten viele Textilien, die nicht mehr tragbar waren, einfach im Restmüll, was die Recyclingbemühungen erheblich beeinträchtigte.
Die neue Regelung sorgt jedoch für Verwirrung unter den Verbrauchern. Abfallberaterin Claudia Knopp von der Erbenschwanger Verwertungs- und Abfallentsorgungsgesellschaft (EVA) betont, dass gut erhaltene Kleidung auch weiterhin alternativ über Second-Hand-Shops oder Online-Plattformen angeboten werden kann. Im Landkreis Weilheim-Schongau ist man gut vorbereitet, denn die dortigen Altkleidercontainer sind bereits auf die getrennte Sammlung ausgelegt. Knopp verweist darauf, dass auch stark verschmutzte oder kaputte Kleidungsstücke nicht in den Restmüll gehören, sondern ebenfalls in die Altkleidercontainer, um dann fachgerecht recycelt werden zu können, wie Merkur berichtet.
Konsequenzen der neuen Richtlinie
Die Neuerungen treten in einem kritischen Moment auf, da die Textilindustrie als einer der größten Umweltverschmutzer gilt. Laut EU verursacht sie rund 20 Prozent der weltweiten Wasserverschmutzung und trägt erheblich zu den jährlichen CO₂-Emissionen bei. Das Recycling von Altkleidern ist momentan noch in den Anfangsstadien, und ohne funktionierende Systeme zur Wiederverwertung leiden nicht nur die Umwelt, sondern auch die gemeinnützigen Organisationen, die auf Spenden angewiesen sind. Markus Böck von der Deutschen Kleiderstiftung appelliert, nur tragbare Textilien zu spenden, da viele Organisationen nicht über die Mittel verfügen, um kaputte Kleidung richtig zu recyceln.
Insgesamt zeigt sich, dass die Fachleute eine gemeinsame Anstrengung fordern, um die neuen Gesetze erfolgreich umzusetzen und die Recyclingtechnologien weiterzuentwickeln. Die Herausforderungen sind groß, aber die angekündigte Gesetzesreform könnte der erste Schritt zu einer nachhaltigeren Textilwirtschaft sein.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung