AachenBerlinDeutschland

Neues Denkmal in Hameln: Erinnerung an ein „unteilbares“ Deutschland!

Hameln. Im Sommer 2023 wurde in Hameln ein neues Denkmal auf dem Berliner Platz eingeweiht. Dieser Gedenkstein ersetzt das zuvor zerstörte Original, das mit der Botschaft „B1 Aachen Berlin Königsberg 1170 Km - Deutschland ist unteilbar“ versehen war. Die Original-Tafel wurde im Frühjahr 2023 entfernt, weil sie zerbrochen war. Mehrere großzügige Spender haben die Neuanfertigung des Denkmals finanziert. Diese neue Sandstein-Replik wurde, so der Hamelner Historiker Bernhard Gelderblom, bereits am 27. August 2023 aufgestellt, allerdings fehlt es noch an einer erklärenden Tafel. Diese Tafel soll das Denkmal in einen historischen Kontext einordnen und wird derzeit von Schülern der Eugen-Reintjes-Schule erstellt.

„Die Aufstellung war eine Überraschung, da wir auf die Informationstafel warten mussten, um das Ensemble abzuschließen“, berichtet Stadtsprecher Thomas Wahmes. Er versichert jedoch, dass das Denkmal nicht ohne die erklärende Tafel bleiben wird. Gelderblom hat den erläuternden Text bereits verfasst, doch die Schüler sind noch mit ihrem Projekt beschäftigt. Nachdem alles fertig ist, wird eine offizielle Einweihungsfeier geplant, an der auch der Oberbürgermeister teilnehmen wird.

Historische Bedeutung des Denkmals

Das Denkmal wird als bedeutsam erachtet, weil es auf die Idee eines „unteilbaren“ Deutschlands verweist und die Distanz bis zur heutigen russischen Stadt Königsberg angibt. Als der ursprüngliche Gedenkstein im Jahr 1958 eingeweiht wurde, wollten viele Menschen, insbesondere die Vertriebenenverbände, noch nicht akzeptieren, dass die deutschen Ostgebiete nach dem Krieg verloren gegangen waren. „Das Denkmal wurde bewusst an die B 1, die alte Reichsstraße, gestellt, um eine symbolische Verbindung zwischen Aachen und Königsberg herzustellen“, erläutert Gelderblom. Diese Argumentation wird auch auf der zukünftigen Infotafel zu lesen sein.

Kurze Werbeeinblendung

Die politischen und völkerrechtlichen Gegebenheiten haben sich jedoch stark verändert. Der Zwei-plus-Vier-Vertrag von 1990 stellte schließlich die Oder-Neiße-Grenze völkerrechtlich fest und beendete die Diskussionen um Gebietsansprüche. Gelderblom betont, dass seither niemand mehr die Legitimität dieser Grenze in Frage stellt. Das Denkmal, so wie es jetzt vorbereitet wird, bleibt in seinem ursprünglichen Design unberührt, einzig die erklärende Tafel fehlt noch.

Einer der Stifter des neuen Denkmals, Hans Christoph Reimann, bringt seine persönliche Verbindung zu Königsberg ins Spiel. Er gab an, dass die Spende eine Herzensangelegenheit für ihn ist. Dr. Uwe Rugenstein, ein weiterer Unterstützer, argumentiert, dass der Schriftzug „Königsberg“ historisch und nicht politisch gemeint sei. Die Entstehung des Denkmals ist also auch ein Spiegelbild vergangener und gegenwärtiger Denkweisen. Gelderblom weist jedoch darauf hin, dass die damaligen politischen Haltungen zu den Ostgebieten in der frühen Bundesrepublik von vielen abgelehnt wurden und dass das Verständnis über diese Themen im Laufe der Jahre reift.

Die Fertigstellung der Informationstafel steht demnach in den Startlöchern, und es bleibt abzuwarten, wie die offizielle Einweihung ablaufen wird und ob auch die Bürger der Stadt sich aktiv an der Diskussion über die Bedeutung des Denkmals beteiligen werden. Für weitere Informationen und die neuesten Entwicklungen über das Denkmal bietet www.dewezet.de ausführliche Berichterstattung an.


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Berliner Platz, 31785 Hameln, Deutschland
Quelle
dewezet.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"