Das Klinikum Bad Bramstedt hat einen neuen Besitzer: Die IGPmedical GmbH aus Norderstedt übernimmt die Einrichtung, die zuvor in Insolvenz geraten war. Maßgeblicher Investor ist Stephan Engels, ein Name, der für viele Mitarbeiter und Experten im Gesundheitssektor größtenteils unbekannt ist.
Für die Beschäftigten des Klinikums, wie Physiotherapeut Andreas Lüdtke, war diese Nachricht sowohl ein Lichtblick als auch ein Grund zur Besorgnis. "Die haben schon auf der Bühne getanzt", erinnert sich Lüdtke an die Euphorie, als die Übernahme vor einem Jahr angekündigt wurde. Doch die Realität schien nie so stabil zu sein, wie es zunächst den Anschein hatte. Nach dem Rückzug des Friedrich-Ebert-Krankenhauses (FEK) aus den Verhandlungen wurde den Mitarbeitern deutlich, dass sie sich weiterhin in einer prekären Situation befanden. "Da hängen ja Existenzen dran", so Lüdtke, der anmerkt, dass er sich in der langen Zeit der Unsicherheit immer mehr Sorgen gemacht habe.
Ein neuer Investor, aber alte Sorgen
Stephan Engels, der in der Branche unbekannt ist, hat einen zweiten Versuch gestartet, diese Klinik zu übernehmen. Sein erstes Unternehmen, IGPmed, war insolvent geworden, nun hat er mit IGPmedical einen Neuanfang gewagt. Der Chef der IGPmedical GmbH hat das Ziel, die Klinik zu einem multifunktionalen Gesundheitscampus auszubauen, der nicht nur Akut- und Rehabilitationseinrichtungen umfasst, sondern auch Pflegeeinrichtungen und betreutes Wohnen integriert. Doch ob diese Pläne auch in die Tat umgesetzt werden, ist fraglich. Laut Berichten hat Engels auch in vorherigen Projekten, wie in Steinfurt, keine Erfolge vorzuweisen.
Obwohl Engels sich in einem Interview für die enge Zusammenarbeit mit dem Klinikpersonal ausgesprochen hat, bleibt die Skepsis unter den Mitarbeitern bestehen. "Wir haben keine Ahnung, was er wirklich mit uns vorhat", sagt Lüdtke und beschreibt die allgemeine Unsicherheit im Team. Dies spiegelt sich auch in den Diskussionen des Betriebsrats wider, der bislang nur wenig Kontakt zu Engels hatte.
Die Zukunft des Klinikums
Die Pläne von Stephan Engels beinhalten eine Umstrukturierung der bestehenden Angebote. Geplant sind Investitionen in die Modernisierung der Klinik, um die Attraktivität für die Patienten zu steigern. Der Fokus liegt auf der älter werdenden Bevölkerung, die zunehmend auf solche Angebote angewiesen ist. Ob diese Vision jedoch realistisch und umsetzbar ist, bleibt abzuwarten.
Was vielen Mitarbeitern jedoch am meisten auf den Herzen liegt, ist die Rückkehr zur Normalität und Sicherheit. Nach Jahren der Ungewissheit hoffen Lüdtke und seine Kollegen auf konstruktive Gespräche mit Engels, die Klarheit über ihre Zukunft bringen. Inmitten der Herausforderungen wünschen sich die Mitarbeiter nichts sehnlicher, als endlich wieder zufrieden ihrer Arbeit nachgehen zu können.
Die Übernahme des Klinikums durch IGPmedical wurde am 14. Oktober 2024 beschlossen, und das Amtsgericht Neumünster hat diesem Prozess zugestimmt. Während die Gläubiger nur einen Bruchteil ihrer Schulden zurückerhalten werden, bleibt die Frage offen, ob die neuen Pläne von Engels tatsächlich eine positive Wende für das Bad Bramstedter Klinikum mit sich bringen werden. Weitere Entwicklungen sind zu erwarten, während die Mitarbeiter gespannt auf die angekündigten Gespräche zur Klärung ihrer Zukunft blicken.
Für detailliertere Informationen zur Situation rund um das Klinikum Bad Bramstedt und die Übernahme durch IGPmedical empfiehlt sich ein Blick auf den Artikel auf www.ndr.de.
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