In einer überraschenden Wende hat Großbritannien laut dem Außenminister David Lammy diplomatischen Kontakt zur islamistischen Rebellengruppe Hayat Tahrir Al-Sham (HTS) aufgenommen, die aktiv gegen den syrischen Machthaber Bashar al-Assad kämpft. Obwohl die Gruppe weiterhin als verbotene Organisation gilt, meinte Lammy in einem Interview mit der BBC, dass der Dialog notwendig sei, um eine inklusive und repräsentative Regierung in Syrien zu unterstützen. Zudem drängte er darauf, dass die Bestände an chemischen Waffen gesichert werden, um deren Einsatz zu verhindern. Zugleich kündigte London eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 50 Millionen Pfund für humanitäre Hilfe in der Region an, als oe24.at berichtete.
Streben nach engerer Zusammenarbeit mit Europa
Im Kontext der neuen britischen Regierung, die einen „Reset“ der Beziehungen zu Europa anstrebt, hat Lammy Deutschland als ersten Anlaufpunkt für Gespräche ausgewählt. Dies soll den Grundstein für eine stärkere Partnerschaft zwischen den beiden Ländern legen. Bei seinem Besuch in Berlin betonte er, dass Großbritannien bestrebt sei, die Handelsbeziehungen zu Deutschland zu vertiefen und gemeinsam an Themen wie Klimaschutz und Verteidigung zu arbeiten. "Wir wollen nicht wieder der EU beitreten, aber es gibt viele Bereiche zur Zusammenarbeit", teilte er laut tagesschau.de mit.
Zusätzlich diskutierten Lammy und seine deutsche Amtskollegin Annalena Baerbock die Herausforderungen der internationalen Klimapolitik und die Stärkung der europäischen Verteidigung. Inmitten der geopolitischen Spannungen, einschließlich des Konflikts im Nahen Osten, betonten beide Politiker die Notwendigkeit eines starken Sicherheits- und Handelspakts zwischen Großbritannien und der EU. Lammy kündigte auch an, die Handelsbeziehungen zwischen dem Königreich und der EU einer Überprüfung zu unterziehen, um die Zusammenarbeit in der zukünftigen Sicherheits- und Verteidigungspolitik zu fördern.