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Neue Wege ins Klassenzimmer: Quereinsteigerinnen im Landkreis Ebersberg

Ehemalige Pharmazeutin Heike Kraemer aus dem Landkreis Ebersberg findet über ein Quereinsteiger-Programm des Bayerischen Kultusministeriums zu einer neuen Leidenschaft als Biologielehrerin und gestaltet damit aktiv die Lehrkräftelücke an Schulen.

In Deutschland herrscht ein akuter Lehrkräftemangel, der die Schulen bereits seit Jahren vor erhebliche Herausforderungen stellt. Ein Programm des Bayerischen Kultusministeriums ermöglicht es Quereinsteigern, in den Lehrerberuf einzusteigen, ohne ein klassisches Lehramtsstudium absolviert zu haben. Dieser Artikel beleuchtet die Erfahrungen von zwei Quereinsteigerinnen aus Ebersberg, die diesen Schritt gewagt haben.

Heike Kraemer, 55 Jahre alt und ursprünglich ausgebildete Pharmazeutin, hätte vor einigen Jahren nicht gedacht, dass sie wieder in einem Klassenzimmer stehen würde. Ihre Schulzeit war für sie alles andere als erfreulich, und sie zog es vor, sich von der Schulwelt zu entfernen. „Ich brauchte ein bisschen Abstand von der Schule“, erinnert sich Kraemer an ihre Schülerzeit. Nach dem Abitur studierte sie Sinologie und verbrachte Zeit in China, wo sie an Universitäten Deutsch unterrichtete. Im Laufe der Jahre entdeckte sie ihre Leidenschaft für Kultur und Ausstellungen, während sie gleichzeitig ihre Promotion vorantrieb.

Der mutige Schritt in den Lehrberuf

Mit 38 Jahren entschied sich Kraemer schließlich, einen mutigen Schritt zu wagen und den Berufswunsch Lehrerin endlich zu verwirklichen. „Ich wollte es einfach nochmal versuchen, aber jetzt mit mehr Lebenserfahrung“, erklärt sie ihren Entschluss. Die Vorstellung, Kinder und Jugendliche zu unterrichten, weckte in ihr ein Gefühl von Begeisterung und Herausforderung. Über das Quereinsteiger-Programm gelang es ihr, ihren Fuß in die Tür des Lehrerberufs zu setzen und den Klassenraum als ihren neuen Arbeitsort zu erkunden.

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  • Das Quereinsteiger-Programm des bayerischen Kultusministeriums unterstützt Menschen ohne Lehramtsstudium, den Lehrerberuf zu ergreifen.
  • Durch individuelle Stipendien und Unterstützung wird diesen Lehrkräften der Einstieg erleichtert.
  • Ebersberg profitierte von diesen Programmen, die dazu beitragen, den Lehrkräftemangel zu lindern.

Eine weitere Quereinsteigerin, die von ihrer Erfahrung berichten kann, ist Anna Schmidt. Schmidt, die früher in der Marketingbranche tätig war, hat sich ebenfalls entschlossen, ihre Karriere zu ändern und die nächste Generation zu unterrichten. Ihre Perspektive zeigt, dass viele Menschen, die in anderen Bereichen Erfolg hatten, sich für den Lehrberuf entscheiden, um ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in einem anderen Bereich einzubringen.

Die Gründe, warum Menschen den Weg in die Schule finden, sind oft sehr unterschiedlich. Ob es der Wunsch ist, Wissen weiterzugeben oder das Bedürfnis, eine sinnvolle Tätigkeit auszuüben – die Geschichten dieser Quereinsteiger zeigen, dass die Entscheidung für das Lehramt vielschichtig und persönlich ist.

Herausforderungen und Belohnungen im Lehreralltag

Kraemer und Schmidt haben beide festgestellt, dass es eine Herausforderung sein kann, junge Schüler zu ermutigen und gleichzeitig den Lehrstoff zu vermitteln. Der Weg vom klassischen Arbeitsumfeld in das Klassenzimmer erfordert Anpassungsfähigkeit und Geduld. „Man muss lernen, auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen, sie zu motivieren und gleichzeitig die Lehrinhalte zu vermitteln“, erklärt Kraemer. Diese Herausforderungen sind jedoch nicht nur Hürden, sondern auch Quellen der Freude und Erfüllung für die beiden Frauen.

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Der Rückhalt aus den Eltern und die Erfolge der Schüler geben ihnen die Kraft, auch in stressigen Zeiten durchzuhalten. Schmidt stellt fest: „Wenn du siehst, dass deine Schüler die Inhalte verstehen und anwenden können, ist das ein unglaublich motivierendes Gefühl.“ Und genau diese Momente lassen die Frauen trotz aller Schwierigkeiten nie den Glauben an ihren neuen Beruf verlieren.

Die Quereinsteiger-Programme bieten nicht nur eine Lösung für den aktuell akuten Lehrkräftemangel, sie schaffen auch Raum für vielfältige Lebenswege und berufliche Besonderheiten. Dadurch können sie frischen Wind in die Schulbildung bringen und den Schülern neue Perspektiven bieten. Kraemer und Schmidt sind lebende Beispiele für den Wandel in der Bildungslandschaft und zeigen, wie wichtig es ist, offen für Veränderung zu sein und Chancen zu ergreifen.

– NAG

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