Die Tafeln in Niedersachsen stehen unter enormem Druck, da die Nachfrage nach Lebensmittelhilfen ungebrochen groß ist und jährlich bis zu 200.000 Menschen auf diese Unterstützung angewiesen sind. Um dieser Situation entgegenzuwirken, wurden zwei neue Verteilzentren eingerichtet, die die Logistik erheblich verbessern sollen. Das erste Zentrum wurde im Juni im Landkreis Emsland eröffnet, gefolgt von einem zweiten im November in der Region Hannover. Diese Zentren bieten Platz für 400 Paletten Trockenware sowie eine Lkw-Ladung Kühl- und Tiefkühlware, was 33 Paletten entspricht, erklärte Uwe Lampe, der Vorsitzende des Tafel-Landesverbandes Niedersachsen. Dieses Konzept soll dazu beitragen, die hohe Nachfrage effektiver zu bewältigen und mehr Waren zu retten, so Lampe in einem Bericht von NDR.
Eine bedeutende Neuigkeit ist, dass durch die neuen Verteilzentren die Tafeln nun erstmals Waren direkt von den Herstellern erhalten, was neben Lebensmitteln auch Hygieneprodukte einschließt. Dies ist besonders wichtig, da durch Rabattaktionen in Supermärkten immer weniger Produkte für die Tafeln verbleiben. Zudem wurde ein neuer Fuhrpark mit neun Transportern etabliert, der die Logistik vor Ort unterstützt und auch bei Ausfällen sofortige Hilfe leisten kann. Niedersachsen fördert die neuen Verteilzentren bis 2026 mit zwei Millionen Euro, wobei der Tafel-Landesverband hofft, dass die Finanzierung auch darüber hinaus fortgesetzt wird, wie n-tv berichtet.
Die Lage ist in der gesamten Bundesrepublik angespannt; die Tafeln befinden sich weiterhin im "Dauerkrisenmodus", so Andreas Steppuhn, der Vorsitzende des Dachverbandes der Tafeln Deutschland. Die wachsende Armut betrifft zunehmend auch Rentner, was den Druck auf die oft überlasteten Einrichtungen zusätzlich erhöht. Mit den neuen Verteilzentren wird jedoch ein Schritt in die richtige Richtung getan, um die Vielzahl Bedürftiger in Niedersachsen und Bremen zu unterstützen und besser versorgen zu können.
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