Gicht, bekannt als die „Königskrankheit“, betrifft viele, doch die dringend benötigte Behandlung wird oft vernachlässigt! Diese schmerzhafte Form der Arthritis ist die häufigste in Deutschland und kann verheerende Folgen für die Lebensqualität haben. Mit der neuen S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie der Gicht“ sollen endlich klare Richtlinien für eine sichere Diagnostik und effektive Therapie bereitgestellt werden. An der Spitze dieses wichtigen Projekts steht Priv.-Doz. Dr. Uta Kiltz, Oberärztin des Rheumazentrums Ruhrgebiet.
Gicht entsteht, wenn der Körper zu viel Harnsäure produziert – ein echtes Problem, das in den Gelenken zu unerträglichen Schmerzanfällen und Gichtknoten führt. Männer sind oft früher betroffen, die ersten Anfälle treten häufig zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf. Medikamente zur Senkung des Harnsäurespiegels sind die erste Wahl, aber oft bleibt die notwendige Anpassung der Behandlung aus, weil regelmäßige Kontrollen fehlen. Das ist alarmierend, schließlich handelt es sich meist um eine chronische Erkrankung, die fortwährend überwacht werden muss!
Die dringende Notwendigkeit der neuen Leitlinie
„Hier setzt die neue S3-Leitlinie an“, erklärt Dr. Kiltz. „In Zusammenarbeit mit renommierten medizinischen Fachgesellschaften haben wir diese Richtlinien entwickelt, um die medizinische Versorgung für Gichtpatienten grundlegend zu verbessern.“ Die Leitlinie bietet Ärzten präzise Anweisungen, wie Gicht schnell und sicher diagnostiziert werden kann und wie man sie von anderen Erkrankungen unterscheidet. Zudem gibt sie klare Strategien zur Behandlung akuter Anfälle und zur Vermeidung langfristiger Beschwerden an die Hand.
Das Ziel ist greifbar: mithilfe dieser Leitlinien soll die Lebensqualität der Gichtpatienten erheblich gesteigert werden. Eine rechtzeitige Überweisung an Rheumatologen bei Patienten mit zusätzlichen Erkrankungen und häufigen Anfällen ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des neuen Konzepts. Gicht-Patienten müssen endlich die Aufmerksamkeit und die medizinische Unterstützung erhalten, die sie brauchen!