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Netanyahu-Haftbefehl prüft Westler für internationales Recht

Die internationale Strafgerichtsbarkeit steht Kopf, während Putin und Netanyahu trotz schwerer Vorwürfe unbehelligt bleiben – was bedeutet das für das Rechtssystem?

Die Reichweite und Glaubwürdigkeit des internationalen Rechts befindet sich auf einem historisch niedrigen Stand, da Regierungen in einigen der prominentesten Fälle vor dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) Auslieferungsbefehle ignorieren. In den letzten 18 Monaten hat der in Den Haag ansässige Gerichtshof Haftbefehle gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin sowie gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu, seinen ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant und einen hochrangigen Hamas-Offiziellen erlassen.

Der Fall Netanyahu und die Reaktionen der internationalen Gemeinschaft

Netanyahu ist der erste Führer eines westlichen Verbündeten, der vom Gericht wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt wurde. Israel hat Einsprüche eingelegt und den Gerichtshof gebeten, die Haftbefehle auszusetzen. In der Zwischenzeit haben mehrere mächtige Nationen entschieden, die Haftbefehle nicht durchzusetzen, während andere sie offen zurückwiesen.

Schwierige Position der westlichen Staaten

Die Reaktion Frankreichs war vielleicht die schädlichste für den Gerichtshof. Paris hatte den Haftbefehl gegen Putin vehement unterstützt und nach der Ausstellung des Haftbefehls gegen Netanyahu sein „langfristiges Engagement für internationale Gerechtigkeit“ bekräftigt. Doch nur wenige Tage später änderte das französische Außenministerium seine Haltung und deutete an, dass Netanyahu, da Israel kein Mitglied des Gerichtshofes sei, möglicherweise immun gegen eine Festnahme sei.

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Kritik an doppelten Standards

Kritiker zufolge deuten die Reaktionen auf zwei unterschiedliche Regelwerke hin: eines für die traditionellen Verbündeten des Westens und ein anderes für dessen Gegner. James Joseph, Chefredakteur von Jurist News, erklärt: „Es scheint zunehmend ungewiss, dass Staaten diese Verpflichtung einhalten werden. Staaten können keinen Erfolg im internationalen Strafrecht beanspruchen, wenn sie sich nicht verpflichten, die Rechte aller beteiligten Personen zu wahren.“

Bedeutung von Konsens im internationalen Recht

Die Haftbefehle gegen Netanyahu und Gallant führten zu gemischten Reaktionen der westlichen Staaten, was auf einen Mangel an Konsens im Umgang mit hochkarätigen Anklagen gegen Verbündete hinweist. Der damalige EU-Außenpolitikchef Josep Borrell erklärte, die Haftbefehle seien „verbindlich“ und sollten umgesetzt werden. Irland, Kanada und die Niederlande stimmten zu, während Deutschland sich zurückhaltend äußerte und betonte, man habe „einzigartige Beziehungen und eine große Verantwortung gegenüber Israel.“

Politische Herausforderungen für den IStGH

Die Beweise der letzten Monate zeigen, dass politische Zweckmäßigkeit manchmal internationale Verpflichtungen übertrumpft. Als Mongolia Putin willkommen hieß, war die Realität, neben Russland und China zu leben, von größter Bedeutung. In einer ähnlichen Situation wurde die US-Position im Fall Israel als deutlich kritisch bezeichnet. Der Nationale Sicherheitsrat der USA verurteilte die „Eile der Staatsanwaltschaft, Haftbefehle zu beantragen.“

Die Unsicherheit für verfolgte Personen

Obwohl die Welt für alle Personen, die einen Haftbefehl des IStGH erhalten haben, kleiner und die Unsicherheit des Reisens größer wird, zeigt dieses Jahr, dass man mit den richtigen Freunden immer noch mit einem roten Teppich rechnen kann. Das internationale Recht steht somit unter Druck, während der Gerichtshof unter dem Vorwurf steht, seine eigene Glaubwürdigkeit zu gefährden, wenn die politischen Realitäten der Mitgliedstaaten über die Justiz gestellt werden.

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