Im Berliner Landgericht wird ein schockierendes Kapitel aufgedeckt: Chats und Telefonate zwischen den Neonazis Sebastian T. und Tilo P. enthüllen eine düstere Welt, in der es nur um zwei Themen ging – Fußball und die politischen Gegner! Ermittler Z. berichtet von den erschreckenden Inhalten, die die beiden Männer verbanden. Diese Verbindungen sind nicht nur beunruhigend, sondern auch gefährlich, denn sie stehen im Zentrum einer Reihe von Brandanschlägen und Einschüchterungen in Neukölln.
Die beiden Angeklagten, Sebastian T., ein ehemaliger NPD-Kader, und Tilo P., ein früherer AfD-Politiker, müssen sich für zwei Brandanschläge auf die Autos des Linken-Politikers Ferat Kocak und des Buchhändlers Heinz Ostermann verantworten. Diese Taten, die in der Nacht zum 1. Februar 2018 stattfanden, sind Teil einer erschreckenden Serie von mindestens 72 Straftaten, die die Behörden in Süd-Neukölln verzeichnen. Unter den weiteren Vergehen sind Morddrohungen und andere Einschüchterungsversuche, die das Bild einer gewalttätigen Neonazi-Szene zeichnen.
Ermittlungen und Enthüllungen
Die Ermittler haben durch die Auswertung von Telefonüberwachungen und beschlagnahmten Handys tief in die Machenschaften der Neonazis eingetaucht. Besonders brisant sind die Chats, in denen Tilo P. vorschlägt, einem „besonderen Freund“ aufzulauern und ihm „richtig aufs Maul zu hauen“. Die Ermittler glauben, dass dieser „Freund“ Ferat Kocak ist, der bereits vor den Anschlägen intensiv ausgespäht wurde. P. hatte sogar Kocaks Wohnhaus auf Google Maps genau unter die Lupe genommen, während Kocaks Auto später in Flammen aufging.
Am 15. Januar 2018 verfolgten T. und P. Kocaks Auto, nur zwei Wochen bevor es brannte. Diese Informationen wurden erst nach dem Anschlag durch das Landesamt für Verfassungsschutz an das Landeskriminalamt weitergegeben. Trotz der Beweise bleibt unklar, ob T. und P. tatsächlich für die Brandanschläge verantwortlich sind, da sie in erster Instanz freigesprochen wurden. Doch die Ermittlungen gehen weiter, und die Bedrohung durch rechtsextreme Gewalt bleibt akut.
Am 11. November sollen Kocak und Ostermann im Prozess als Zeugen aussagen, während ein Bündnis zu einer Kundgebung aufruft, um den rechten Terror zu stoppen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Die Situation bleibt angespannt, und die Augen sind auf das Gericht gerichtet.