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In einem umstrittenen Prozess in Russland wurden drei Anwälte des verstorbenen Oppositionellen Alexej Nawalny zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Wadim Kobsew erhielt fünfeinhalb Jahre, Alexej Lipzer fünf Jahre und Igor Sergunin dreieinhalb Jahre. Alle drei Juristen wurden beschuldigt, in einer als extremistisch geltenden Organisation mitgearbeitet zu haben. Diese Vorwürfe sind eng mit Nawalnys Fonds zur Bekämpfung von Korruption verknüpft. Insider berichten, dass der Prozess vor dem Gericht in Petuschki unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, was die Proteste der immer wieder anwesenden Unterstützer der Anwälte anheizte, die lautstark ihre Solidarität zeigten und ihre Anwälte als „Helden“ bezeichneten, wie ZDF berichtete.
Der Prozess und die Verurteilungen sind nicht nur rechtlich, sondern auch symbolisch bedeutend. Die Verurteilungen fielen am Jahrestag von Nawalnys Rückkehr nach Russland, nachdem er dem Giftanschlag mit dem Nervengift Nowitschok überlebt hatte. Nawalny war am 17. Januar 2021 aus Deutschland zurückgekehrt und starb im Februar 2024 im Straflager unter unklaren Umständen. Seine Familie wirft dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Mord vor. Laut Krone wurden die Anwälte im Oktober 2023 festgenommen, während die Prozesse gegen Nawalny noch liefen, was die weit verbreitete Annahme unterstützt, dass die Verfahren politisch motiviert sind. Die Juristen sollen außerdem vertrauliche Informationen ihres Mandanten aus der Haft veröffentlicht haben, was zu den schweren Vorwürfen führte.
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