In den letzten Jahren hat sich die Nutzung von Akku-Zügen in Deutschland zu einem trendweisenden Thema entwickelt, das die Diskussion über nachhaltige Verkehrslösungen intensiviert. Während einer Reise nach Schleswig-Holstein hatte ich die Gelegenheit, diese innovativen Züge am eigenen Leib zu erleben, und ich war überrascht von den Vorteilen, die sie mit sich bringen.
Die Reise, die ich Ende Juli unternahm, führte mich durch die malerische Landschaft rund um Lübeck und Malente, jedoch stand nicht nur das Sightseeing auf dem Programm, sondern auch das Bahnfahren an erster Stelle. Die Züge im Nahverkehrsverbund NAH.SH, die ich nutzte, sind nicht einfach nur Züge – sie sind der Beweis dafür, dass man auch ohne Diesel effizient reisen kann. Stattdessen fahren diese Züge überwiegend im Akku-Betrieb und reduzieren somit die Umweltbelastung erheblich.
Die Einführung von Akku-Zügen
Der Akkuzug, auch bekannt als Battery Electric Multiple Unit (BEMU), stellt eine kostengünstige und umweltfreundliche Alternative zum herkömmlichen Schienenverkehr dar. Diese Züge sind mit Batterien ausgestattet, die auf dem Dach sowie unter dem Wagen verbaut sind. Ein Akku-Zug kann im Akku-Betrieb bis zu 80 Kilometer zurücklegen und erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h. Ein weiterer großer Pluspunkt ist die Möglichkeit, die Batterien an bestehenden Oberleitungen in Bahnhöfen aufzuladen, was die Implementierung dieser Technologie in bestehende Systeme vereinfacht.
Besonders eindrucksvoll ist, dass diese Züge auch die beim Bremsen erzeugte Energie wieder in die Batterien zurückspeisen können. Dies sorgt für eine raffinierte Energieeffizienz, die das gesamte Transportsystem voranbringt und den ökologischen Fußabdruck erheblich verringert.
Akku-Züge in Baden-Württemberg und der Ortenaukreis
In Baden-Württemberg gibt es ebenfalls Fortschritte bei der Integration von Akku-Zügen. Nach Tests auf der Strecke Stuttgart-Horb im Jahr 2022 sind seit April 2024 vier Akku-Züge im Ortenaukreis im regulären Betrieb. Diese Züge sollen alte Dieselloks ersetzen, was einen bedeutenden Schritt in Richtung einer emissionsärmeren Mobilität darstellt. Doch im Ostalbkreis sieht es anders aus: Dort werden aufgrund der geplanten Elektrifizierung keine Akku-Züge eingesetzt.
Verkehrsminister Winfried Hermann hat wiederholt seine Unterstützung für Akku-Züge geäußert und betont, dass der Abschied vom Dieselantrieb notwendig ist, um die Klimaziele im Verkehrsbereich zu erreichen. „Der Bau von Oberleitungen ist nicht nur langwierig, sondern auch kostspielig. Daher sind alternative Antriebe für bestimmte Bahnstrecken unerlässlich“, sagte er.
Die Planungen der Verkehrsministerien umfassen auch die Westfrankenbahn, die Crailsheim mit Lauda/Königshofen und Wertheim verbindet, sowie die Hohenlohebahn, die zwischen Öhringen-Cappel und Schwäbisch Hall-Hessental verkehrt. Doch während bei der Hohenlohebahn die Elektrifizierung als wirtschaftlich vorteilhafter angesehen wird, verlieren Akku-Züge an Bedeutung.
Es bleibt spannend, zu beobachten, wie sich diese Entwicklungen im deutschen Schienenverkehr weiter entfalten. Die effizienten Akku-Züge könnten der Schlüssel zu einer umweltfreundlicheren und nachhaltigen Mobilität in der Zukunft sein, während der Druck zur Reduzierung von Diesel-basierten Transportmitteln steigt.
– NAG