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Nachbarschaftshilfe in Meißen: Unterstützung für Senioren und Familien

Meißen. Im Mai dieses Jahres wurde auf dem Gelände der Buschmühle im malerischen Triebischtal die Kontaktstelle für Nachbarschafts- und Pflegeselbsthilfe ins Leben gerufen. Diese Initiative, getragen vom Johanniter Regionalverband Meißen/Mittelsachsen, hat das Ziel, Menschen, die Unterstützung suchen, mit freiwilligen Helfern zusammenzubringen. Es gibt jedoch eine Herausforderung: Trotz der Vielzahl an engagierten Nachbarschaftshelfern bleibt das Interesse an deren Dienstleistungen bislang gering. „Wir haben festgestellt, dass viele Menschen mit diesem Angebot nicht vertraut sind. Einige zögern, die Hilfe in Anspruch zu nehmen“, erklärt Martina Müller, eine Mitarbeiterin der Kontaktstelle.

Das Konzept der Nachbarschaftshilfe ist einfach, aber wirkungsvoll. Nachbarschaftshelfer bieten Senioren und anderen Hilfsbedürftigen uneigennützige Unterstützung im Alltag an. „Sie gehen beispielsweise zusammen einkaufen, begleiten Klienten zu Arztbesuchen oder verbringen einfach Zeit miteinander. Manchmal ist es auch nur das Gespräch, das vielen fehlt“, beschreibt Müller die Vielseitigkeit der Tätigkeit. Hobbys wie Kochen, Backen oder sogar gemeinsame Spaziergänge stehen ebenfalls auf dem Programm.

Wie wird man Nachbarschaftshelfer?

Ein weiterer Aspekt, der die Kontaktstelle prägt, ist der hohe Anteil an älteren Menschen unter den Helfern. Häufig handelt es sich um ehemalige Berufstätige, die sich auch im Ruhestand weiterhin sinnvoll engagieren möchten. „Eine Dame hat mir erzählt, sie verbringt gerne Zeit in ihrem Garten, aber die Blumen können nicht sprechen“, so Müller. Derzeit sind 15 Nachbarschaftshelfer in Meißen registriert. Interessierte, die sich ebenfalls engagieren möchten, müssen einen kostenlosen achtstündigen Grundkurs durchlaufen, bevor sie aktiv werden können.

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Ein interessantes Detail ist, dass Nachbarschaftshelfer nach sächsischem Recht nicht mit den Klienten verwandt sein dürfen, was sicherstellt, dass die Unterstützung auf einer neutralen Basis erfolgt. Die Zielgebiete für die Hilfe umfassen die Stadt Meißen sowie umliegende Ortschaften wie Klipphausen und Wilsdruff. Jeder Helfer erhält eine Aufwandsentschädigung, die zwischen 5 und 10 Euro pro Stunde liegt, abhängig von der Haftpflichtversicherung.

Wie erhält man Unterstützung durch Nachbarschaftshelfer?

Die Kontaktstelle ist ansprechbar für potenzielle Hilfesuchende, die sich einfach telefonisch oder persönlich melden können. Müller erklärt: „Nach dem Erstkontakt prüfen wir, welcher Nachbarschaftshelfer am besten geeignet ist.“ Ein persönliches Kennenlerngespräch ist entscheidend, um sicherzustellen, dass zwischen den Helfern und den Klienten eine gute Chemie besteht. Sollte das nicht der Fall sein, kann ein anderer Helfer vermittelt werden.

Die Kontaktstelle hat auch ein Veranstaltungsprogramm entwickelt, das sich an pflegende Angehörige sowie Senioren richtet. Ein Beispiel ist der Info-Nachmittag über die Heilpflanze Aloe vera am 23. Oktober. Nach diesem Termin folgt am 13. November ein Schlagzeug- und Trommel-Workshop für Senioren. Die Veranstaltungen dienen nicht nur der Weiterbildung, sondern auch der sozialen Interaktion unter den Teilnehmern.

Für weitere Informationen über die Kontaktstelle für Nachbarschafts- und Pflegeselbsthilfe besuchen Sie die Räumlichkeiten in der Am Buschbad 13 oder setzen sich telefonisch unter 03521/4593770 mit den Mitarbeitern in Verbindung. Die Öffnungszeiten sind Montag, Dienstag und Donnerstag von 8 bis 14 Uhr, sowie Mittwoch von 10 bis 16 Uhr und Freitag nach Vereinbarung.

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