Göttingen. Ein dramatisches Spektakel ereignete sich am 12. Oktober, als drei massive Weltkriegsbomben auf dem Schützenplatz zur Detonation gebracht wurden. Die Explosion hinterließ ein erschreckendes Trümmerfeld: Über 100 Container, die als Schutz aufgebaut worden waren, wurden komplett zerstört oder schwer beschädigt. Rene Bock von der Stadtverwaltung spricht offen über die verheerenden Folgen: „Nichts ist hier mehr wie vorher“. Die Aufräumarbeiten haben bereits begonnen und dürften bis zu vier Wochen in Anspruch nehmen.
Die Explosion war mit unglaublicher Kraft, ja sogar mit „Überschallgeschwindigkeit“ geschehen, wie Sprengmeister Thorsten Lüdeke erklärt. Die Auswirkungen sind verheerend. Nicht nur die Container, sondern auch Teile der Umgebung wurden von scharfen Metallsplittern getroffen. „Sieben Splitter sind in das Dach des Schützenhauses eingeschlagen“, so Bock. Dies macht deutlich, dass im Falle neuer Blindgänger eine eindringliche Evakuierung notwendig ist.
Schutzcontainer und Aufräumarbeiten
Die Sprengung selbst war das Ergebnis intensiver Vorbereitungen: Acht Monate Arbeit, 11.000 evakuierte Menschen und hunderte Helfer sorgten dafür, dass alles sicher ablief. „Das hat schon tierisch gewackelt“, sagt Lüdeke, der während der Explosion in einem gesicherten Truck saß. Die Container wurden durch die Wucht der Detonation bis zu 15 Meter in die Luft geschleudert und landeten mit einem heftigen Knall wieder am Boden. Der beeindruckende Anblick gibt einen Vorgeschmack auf die Schwierigkeiten, die nun beim Abtransport und der Entsorgung der zerknickten Container zu bewältigen sind.
Obwohl viele Container unbrauchbar sind, gibt es auch einige, die noch für andere Zwecke nutzbar sind. „Wir können sie günstig an Feuerwehren abgeben“, sagt Bock optimistisch. Doch der größte Teil stellt eine immense Herausforderung dar: Einige Container sind derart verzogen, dass sie nur durch Brennen getrennt werden können – eine riskante Aufgabe bei den weiterhin bestehenden Spannungen. Die Spuren des dramatischen Ereignisses werden in Göttingen noch einige Zeit sichtbar sein, während die Stadtverwaltung eine sichere Umgebung wiederherstellen möchte.