Am 20. September 2024 fand in der Berliner Kirche St. Thomas von Aquin ein bemerkenswertes multireligiöses Gebetstreffen statt, das anlässlich des bevorstehenden Weltfriedenstags der Vereinten Nationen, der am 21. September begangen wird, organisiert wurde. Die Veranstaltung wurde von der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) initiiert und vereinte Vertreter verschiedener Religionen, darunter den jüdischen Rabbi Andreas Nachama, den muslimischen Imam Esnaf Begić sowie Repräsentanten der Bahá’i-Religion und des Buddhismus. Gemeinsam beteten sie für den Frieden und zeigten somit eine kraftvolle Botschaft der Einheit und Hoffnung.
Zu Beginn der Zeremonie äußerte Bischof Bertram Meier, der Führungsmitglied der Deutschen Bischofskonferenz, seine Besorgnis über die allgegenwärtigen Gewalttaten und Konflikte in der Welt. „Uns bedrücken die um sich greifenden Ideologien des Hasses in all ihren Ausprägungen“, so Meier. Er betonte die dringende Notwendigkeit, für einen gerechten Frieden einzutreten, und wandte sich mit den Worten an die Anwesenden: „Gemeinsam wollen wir heute die Stimme für einen gerechten Frieden erheben.“ Entlang dieser Linie drückte die amtierende Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs, ihre Überzeugung aus, dass Religionen sowohl Konflikte verschärfen als auch zur Deeskalation beitragen können.
Vielfalt der Gebete
Die Gebete der teilnehmenden Geistlichen spiegelten die spezifischen Traditionen und den universellen Wunsch nach Frieden wider. Rabbi Andreas Nachama betete für die Freilassung gefangener Geiseln und appellierte an die Notwendigkeit eines Friedens, der alle Menschen umfassen muss. „Frieden schließt in der hebräischen Sprachwelt auch immer diejenigen ein, die jenseits der Grenze leben“, sagte er.
Imam Esnaf Begić unterstrich den Gedanken von Gerechtigkeit und Frieden, indem er auf den Koran verwies, der die Gläubigen auffordert, Gerechtigkeit zu praktizieren. „Gerechtigkeit und Frieden gehen Hand in Hand – ohne Gerechtigkeit ist Frieden nicht möglich“, erklärte er den Anwesenden. Dies machte deutlich, dass der Weg zu einem dauerhaften Frieden durch die Wahrung von Gerechtigkeit und Menschenrechten führt.
Für die Bahá’i-Gemeinde führte Nicola Towfigh das Gebet mit einem Zitat von Bahá’u’lláh an: „Der Menschen Licht ist die Gerechtigkeit. Löscht es nicht durch die Stürme der Unterdrückung und der Tyrannei.“ Ihre Worte appellierten an das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Gerechtigkeit als Grundlage für Einheit und Harmonie unter den Menschen. Carola Roloff von der Deutschen Buddhistischen Union sprach das Motto „Hoffnung und universelle Verantwortung“ an und lud zu einer Schweigeminute ein, um den Opfern von Gewalt zu gedenken.
Abgerundet wurde diese kraftvolle Zeremonie durch die musikalische Darbietung des interreligiösen Ensembles Trimum, welches durch Musik und Gesang eine festliche und verbindende Atmosphäre schuf. Der griechisch-orthodoxe Bischof Emmanuel von Christoupolis hob die Bedeutung des multireligiösen Gebets hervor und stellte fest: „Wir alle sind Gottes Volk! Vor allem jetzt, in unserer turbulenten und rastlosen Zeit, wo Respekt und Menschenwürde zu Fremdbegriffen für viele Menschen geworden sind, ist unsere heutige Zusammenkunft ein deutliches Zeichen.“
Diese Veranstaltung zeigt nicht nur den festen Willen der religiösen Gemeinschaften, sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen, sondern spiegelt auch die Dringlichkeit wider, mit der diese Fragen in der heutigen Zeit behandelt werden müssen. Die Vertreter der verschiedenen Glaubensrichtungen kamen zusammen, um ihre Stimmen für den Frieden zu erheben und ein Zeichen für Einheit in einer oft gespaltenen Welt zu setzen.
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