In Münster wird ein innovatives Modellprojekt zur Integration gestartet, das dringend benötigte Werte und Regeln vermitteln soll. Am Donnerstag betonte Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf die Dringlichkeit dieser Initiative, die aus der Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung entstanden ist. „Seit 2015 ist das Thema Migration bestimmend“, so Dorndorf, die die gesellschaftlichen Herausforderungen und das schwindende Vertrauen in die Politik ansprach. „Integration entscheidet sich nicht in Berlin, sondern hier vor Ort“, rief sie den Anwesenden zu.
Das Projekt vereint zahlreiche hochkarätige Vereine und Verbände, die sich aus verschiedenen Perspektiven dem Thema nähern. „Wir alle haben ein Ziel: ein friedliches und respektvolles Miteinander“, erklärte Dorndorf. Die Polizei sieht in diesem Ansatz eine Möglichkeit, bestehende Probleme zu reduzieren und Selbsthilfe zu verhindern. Viele Geflüchtete hätten in ihren Heimatländern negative Erfahrungen mit der Polizei gemacht und müssen lernen, dass in Deutschland andere Strukturen herrschen. „Straftaten werden verfolgt und Handlungen haben Konsequenzen“, so die Polizeipräsidentin.
Pragmatischer Ansatz für Integration
Die Frage, ob das Projekt erfolgreich sein kann, bleibt offen. „Wie viel Werte und Regeln, aber auch berufliche Perspektiven lassen sich in den sechs bis acht Monaten vermitteln, die Menschen durchschnittlich in der ZUE verbringen?“, fragte Dorndorf. Einig waren sich die Beteiligten, dass jetzt schnell gehandelt werden muss. Einige Projekte haben bereits begonnen, wie etwa das Engagement von Outlaw, das junge Menschen in sozialpädagogische Maßnahmen integriert. Die Zusammenarbeit mit Preußen Münster bringt Profifußballer als Vorbilder ins Spiel, um Werte durch Sport zu vermitteln. „Spiegelregeln und Werte lassen sich gut über den Sport vermitteln“, so Ole Kittner, Geschäftsführer von Preußen Münster.