
Am Freitagabend, dem 11. April 2025, wurde ein kleiner Waldkauz in der Kistlerhofstraße in München vor einem bedrohlichen Krähenangriff gerettet. Ein Passant entdeckte den jungen Vogel, der vermutlich bei seinen ersten Flugversuchen aus dem Nest gefallen war und auf dem Gehweg landete. Der hilfsbereite Mann reagierte schnell, wehrte die Angriffe der Krähen erfolgreich ab und alarmierte die Feuerwehr München.
Die Einsatzkräfte untersuchten den Waldkauz vor Ort und stellten fest, dass der Vogel augenscheinlich unverletzt war. Anschließend wurde er zur Feuerwache gebracht, wo er die Nacht verbrachte. Am Samstagmorgen wurde das Jungtier dann in die Klinik für Vögel nach Oberschleißheim überführt. Dieser Vorfall hat nicht nur das Herz der Zuschauer berührt, sondern wirft auch ein Licht auf die Herausforderungen, mit denen die Waldkäuze oftmals konfrontiert sind.
Der Waldkauz in seinem Lebensraum
Der Waldkauz (Strix aluco) ist eine mittelgroße Eulenart und in Deutschland weit verbreitet. Laut dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern ist der Waldkauz die häufigste Eule des Landes. Diese Vögel leben in gemäßigten Wäldern in Europa, Asien und Nordamerika und bevorzugen Höhlen oder Baumhöhlen als Nistplätze. Ihre Hauptnahrungsquelle besteht aus kleinen Säugetieren, Vögeln und Wirbellosen, wobei sie auch in der Nähe menschlicher Siedlungen vorkommen können.
Waldkäuze sind nachtaktiv und verfügen über ein ausgezeichnetes Gehör, was ihnen bei der Jagd zugutekommt. Mit einer Flügelspannweite von 95 bis 110 cm und einem Gewicht zwischen 300 und 600 Gramm zeichnen sie sich durch einen runden Kopf, große Augen und ohrähnliche Federn aus, deren Farbe von grau-braun bis rot-braun variiert. Die Fortpflanzungszeit fällt in den Frühling, die Weibchen legen in der Regel drei bis fünf Eier.
Bedrohungen und Schutzmaßnahmen
Trotz ihrer stabilen Population sehen sich Waldkäuze verschiedenen Bedrohungen gegenüber. Der Verlust ihres Lebensraums durch menschlichen Einfluss sowie Konkurrenz und Prädation stellen ernsthafte Risiken dar. Schutzmaßnahmen wie die Erhaltung geeigneter Lebensräume und die Förderung von Nistmöglichkeiten sind essenziell, um das Überleben dieser beeindruckenden Eulenart zu sichern.
In Anbetracht dieser Herausforderungen ist es bewundernswert, dass Passanten in München aktiv helfen, wenn ein Waldkauz in Not ist. Die rettende Tat des Mannes, der den Vogel vor den Krähen schützte, erinnert uns an die Verantwortung, die wir gegenüber der Natur tragen. Ob in städtischen Parks oder Wäldern, der Waldkauz ist ein fester Bestandteil unserer heimischen Fauna, die es zu schützen gilt.
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