Im Fall des 1996 ermordeten Nenad Gajanovic, dessen Leiche in Dümmerlohausen entdeckt wurde, gibt es nun neue Entwicklungen. Nach fast drei Jahrzehnten hat die Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta den Fall als „Cold Case“ neu aufgerollt und eine spezielle Mordkommission mit dem Namen „Gajo 96“ gegründet. Diese Initiative wird durch Europol unterstützt, was auf den internationalen Charakter der Ermittlungen hinweist.
Die Geschichte begann im August 1996, als Jäger in der Nähe eines roten VW Golfs auf ein Feldweg eine Leiche fanden. Gajanovic war zu diesem Zeitpunkt 36 Jahre alt und wurde durch mehrere Schüsse getötet. Bei den ersten Ermittlungsschritten stellte sich heraus, dass das Opfer keine unbescholtene Person war. Er stammte ursprünglich aus Jugoslawien und war in kriminellen Aktivitäten verwickelt, vor allem in Einbrüche im norddeutschen Raum. Sein Wohnsitz war in Hamburg, und innerhalb seiner Umgebung hatte er den Spitznamen „Gajo“. Bevor er ermordet wurde, hielt er sich in einem Hotel in Oldenburg auf, wo er offenbar untergetaucht war.
Ermittlungen werden wieder aufgenommen
Die Polizei hatte zunächst keinen Erfolg bei der Aufklärung des Mordes, und der Fall wurde zu den Akten gelegt. Allerdings wurden die Ermittlungsakten 2019 wieder geöffnet, als neue Technologien zur Analyse von Beweismaterialien zur Verfügung standen. Diese modernen Methoden haben dazu geführt, dass nun eine neue Kommission ins Leben gerufen wurde, um die Ermittlungen voranzutreiben.
Ein bedeutender Teil dieser neuen Ermittlungsstrategie beinhaltet das Einholen von Hinweisen aus der Bevölkerung. Die Polizei hat eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt, um möglicherweise neue Zeugen zu motivieren. Um das Interesse der Öffentlichkeit zu wecken, wurde sogar ein Kurzfilm produziert, der unveröffentlichte Detailinformationen und Fotos vom Tatort zeigt. Dieser Film soll wichtige Hinweise liefern und insbesondere Zeugen ansprechen, die eventuell weitere Informationen zur Tat haben.
Wichtig ist, dass die Hinweise anonym abgegeben werden können. Zudem hat die Polizei klargestellt, dass alle möglichen weiteren Straftaten, die in Verbindung mit dem Mordfall stehen, bis auf Tötungsdelikte mittlerweile verjährt sind. Dieses Detail könnte einige Menschen ermutigen, sich zu melden ohne Angst vor rechtlichen Konsequenzen zu haben.
Der Fall hat sowohl die Kriminalpolizei als auch die Staatsanwaltschaft Oldenburg beschäftigt. In einer gemeinsamen Erklärung betonten die Ermittler, dass es wichtig sei, die Täter zu ermitteln, um Gerechtigkeit für das Opfer zu erreichen. Es besteht die Annahme, dass Gajanovic Verbindungen zu international organisierten Verbrechern hatte, was die Komplexität der Ermittlungen erhöht. Europol wird die Ermittlungen unterstützen, was zeigt, dass die Polizei nicht nur regional, sondern auch international an der Klärung des Falls arbeiten möchte.
Die aktuellen Entwicklungen verdeutlichen die Entschlossenheit der Behörden, Licht in diese längst vergangene und tragische Geschichte zu bringen, und stellen sicher, dass Gerechtigkeit für Gajanovic und seine Familie in den Fokus rückt. Der Fall ist ein aufrüttelndes Beispiel dafür, wie auch nach vielen Jahren noch neue Wege zur Aufklärung von Verbrechen gefunden werden können.
Für alle, die weitere Informationen zu diesem Fall suchen oder eventuell Hinweise haben, bleibt die Möglichkeit offen, sich anonym an die Polizei zu wenden und dabei möglicherweise zur Lösung eines jahrzehntealten Rätsels beizutragen. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.om-online.de.