In der Region Mühldorf bleibt das „InnKlinikum“ in einer finanziell angespannten Lage. Geschäftsführer Thomas Ewald legte kürzlich die Prüfzahlen für 2024 vor und wies auf ein Defizit von 28,6 Millionen Euro hin, was einem Anstieg von über fünf Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung stellt eine Herausforderung für den Landkreis dar, der bereits im Vorfeld Einsparungen gefordert hatte.
Der Mühldorfer Landrat Max Heimerl hatte für das Jahr 2023 ein Einsparziel von zehn Millionen Euro vorgegeben, was bedeutet, dass das Defizit nicht mehr als 23,4 Millionen Euro betragen hätte dürfen. Diese Zielmarke wurde jedoch nicht erreicht. Heimerl berichtete, dass die höheren Personalkosten und Preissteigerungen bei Medizinprodukten die finanziellen Ausgaben stark beeinflusst haben. Trotz der Schwierigkeiten zeigt Heimerl auf, dass die Ausgleichszahlungen des Kreises für das Klinikdefizit bereits eingeplant sind, sodass es für den Haushalt 2025 rechnerisch keine negativen Auswirkungen geben sollte.
Gründe für das Defizit
Das vorliegende Defizit ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Heimerl anerkannte die Herausforderungen, die durch „außergewöhnlich hohe Tarifanpassungen von nahezu 10 Prozent“ entstanden sind, sowie durch steigende Preise für medizinische Verbrauchsmaterialien. Diese Umstände sind nicht neu, sie betreffen viele Krankenhäuser in Deutschland und können nur schwer beeinflusst werden.
Trotz der hohen Zahlen im Defizit versprüht Heimerl Optimismus, indem er betont, dass man frühzeitig Maßnahmen ergriffen hat, um eine positive Wende einzuleiten. Er ist überzeugt, dass der Landkreis als einer der wenigen in Deutschland Fortschritte in dieser Hinsicht macht.
Um die Situation zu verbessern, hält er es für wichtig, dass die Bundesregierung den Kliniken eine angemessene Finanzierung bietet und die Kostensteigerungen bei Personal und Materialien anerkennt. Heimerl hat sich für einen Reformkurs innerhalb des „InnKlinikums“ ausgesprochen und hofft, dass die vergangene Politik des Landes die notwendige Unterstützung leistet.
Wie geht es weiter?
Die finanziellen Prognosen für 2025 sind derzeit noch ungewiss. Der Wirtschaftsplan für das nächste Jahr wird in den kommenden Monaten erstellt und dem Verwaltungsrat zur Abstimmung präsentiert. Laut Heimerl ist eine klare Aussage zu den künftigen Defizitzahlen noch nicht möglich. Es bleibt abzuwarten, ob die Bundesregierung ihren Versprechungen Taten folgen lässt.
Besonders hervorzuheben ist die jüngste Aussage der Parlamentarischen Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, Sabine Dittmar, die zugesichert hat, dass Personalkostensteigerungen ab 2025 ausgeglichen werden sollen. Heimerl äußerte jedoch Bedenken, dass diese Hilfe durch Kürzungen an anderer Stelle möglicherweise untergraben werden könnte. Wichtig ist, dass die Krankenhäuser in der Region finanziell entlastet werden, um weiterhin eine angemessene medizinische Versorgung anbieten zu können.
Die Thematik der Krankenhausfinanzierung wird auch bei der kommenden Kreistagssitzung am 25. Oktober behandelt, wo der Haushalt des Landkreises aufgestellt werden soll. Es bleibt also spannend zu sehen, welche Maßnahmen und Entscheidungen getroffen werden, um die finanzielle Situation des „InnKlinikums“ zu stabilisieren.
Mehr Details zu diesem Thema sind im Artikel auf www.ovb-online.de zu finden.