Nach den verheerenden Unwettern im Juni 2024, die ganz Baden-Württemberg heimsuchten, müssen die betroffenen Gemeinden mit enormen Schäden rechnen. In Rudersberg, einer der am schlimmsten betroffenen Städte, belaufen sich die Hochwasserschäden auf etwa 120 Millionen Euro. Die starken Regenfälle führten zu Überschwemmungen, die zahlreiche Straßen, Brücken und sogar Eisenbahnstrecken schwer beschädigten. Das baden-württembergische Innenministerium hat bereits einen Investitionsbedarf von 65 Millionen Euro für notwendige Reparaturen festgestellt, während die Gesamtschäden im Regierungsbezirk Stuttgart auf rund 444 Millionen Euro geschätzt werden, wie SWR berichtete.
Neuer Vorstoß für Pflichtversicherung gegen Elementarschäden
Die vermehrten Extremwetterereignisse machen einen weiteren Vorstoß für eine bundesweite Versicherungspflicht gegen Elementarschäden notwendig. Baden-Württemberg will dieses Thema bei der nächsten Innenministerkonferenz auf die Agenda setzen. Landesinnenminister Thomas Strobl kritisierte, dass trotz der hohen Schadenszahlen keine gesetzliche Regelung beschlossen wurde. Momentan ist nur jedes zweite Wohnhaus in Deutschland gegen die Folgen von Starkregen oder Hochwasser versichert. In Baden-Württemberg hingegen liegt die Versicherungsquote bei beeindruckenden 94 Prozent, was auf eine frühere staatliche Pflichtversicherung zurückzuführen ist. Der Landkreis hatte erst kürzlich ein Hilfspaket über 25 Millionen Euro zur Unterstützung der von den Juni-Hochwassern betroffenen Gemeinden bereitgestellt, so Tagesschau.
Vor diesem Hintergrund ist nicht nur die Wiederherstellung der beschädigten Infrastruktur wichtig, sondern auch die Erlangung eines besseren Schutzes für zukünftige Extremwetterereignisse. Die derzeitigen Staatsanstrengungen zielen darauf ab, ein stärkeres rechtliches Fundament für Versicherungen gegen Naturkatastrophen zu schaffen, um die finanziellen Folgen künftiger Wetterextreme abzufedern.