In Bayern müssen Mieterinnen und Mieter weiterhin tief in die Tasche greifen. Laut dem Immobilienverband Deutschland sind die Mietpreise in den vergangenen zwölf Monaten um durchschnittlich fünf Prozent gestiegen. Aktuell erreichte die Neuvermietung Bestandswohnungen einen Preis von 12,70 Euro pro Quadratmeter, wie Marktforscher Stephan Kippes ermittelte.
Die Situation in München, dort wo Wohnraum besonders teuer ist, ist sogar noch dramatischer. Hier sind die Mieten für Bestandswohnungen innerhalb eines Jahres um 8,7 Prozent auf einen Rekordpreis von 21,20 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Dies ist für viele Menschen, besonders für Studierende und Geringverdienende, eine erhebliche Belastung.
Die Ursachen für die steigenden Preise
Die kurvenreiche Entwicklung auf dem Mietmarkt ist ein Resultat von mehreren Faktoren. Zum einen besteht in den großen und mittelgroßen Städten eine hohe Nachfrage nach Mietwohnungen, während gleichzeitig das Angebot sinkt. Kippes betont, dass insbesondere viele potenzielle Käufer aufgrund der gestiegenen Zinsen vom Immobilienkauf absehen müssen. Diese Umstände zwingen sie dazu, auf Mietwohnungen auszuweichen, was die Nachfrage zusätzlich anheizt.
Ein weiterer Grund für die Mietpreiserhöhung ist der Rückgang im Wohnungsbau. Weder Genehmigungen noch Neubauten können mit dem Bedarf Schritt halten. Laut Kippes zeigen die staatlichen Fördermaßnahmen zur Ankurbelung des Wohnungsbaus bislang nicht die erhoffte Wirkung. Es sei dringend notwendig, die Anstrengungen zur Schaffung von Wohnraum zu intensivieren.
Studierende als Hauptleidtragende
Besonders betroffen sind Studierende, die vor dem Wintersemester 2024/2025 vor weiteren Herausforderungen stehen. Der Wohnungsmarkt in München bleibt für angehende Akademiker schwierig und oftmals unbezahlbar. Durchschnittlich müssen sie fast 800 Euro für ein WG-Zimmer einplanen, was München zur teuersten Stadt für Studentisches Wohnen in Deutschland macht. Auch außerhalb der Landeshauptstadt spiegelt sich das Problem wider, denn in anderen bayerischen Städten sind Quadratmeterpreise von über zwölf Euro keine Seltenheit.
Nils Weber, Sprecher des Bayerischen Landesstudierendenrats (BayStuRa), macht auf die gravierenden Folgen aufmerksam. „Für Studierende bedeutet dies, dass sie entweder keinen bezahlbaren Wohnraum finden oder zunehmend aus größerer Entfernung pendeln müssen“, erklärt er. Der Auszug von zu Hause gestaltet sich für viele aufgrund der hohen Preise als nahezu unmöglich.
Diese prekären Verhältnisse werfen Fragen auf, wie die Herausforderungen des Wohnungsmarkts bewältigt werden können und wo unterstützende Maßnahmen seitens des Freistaats notwendig sind, um auch jungen Menschen das Leben in Bayern zu ermöglichen. Informationen zu diesen Entwicklungen finden sich beispielsweise hier auf www.br.de.
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