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Metalldiebe auf Friedhöfen: Ein besorgniserregender Trend in der Region

In Baden-Württemberg kam es in letzter Zeit vermehrt zu Metalldiebstählen auf Friedhöfen, wo Diebe Grabschmuck aus Bronze und Kupfer entwendeten, was Angehörige der Verstorbenen stark belastet und den ideellen Wert der Ruhestätten beschädigt.

In den letzten Monaten sind auf Friedhöfen in Deutschland vermehrt Fälle von Metalldiebstahl gemeldet worden. Die Täter haben es besonders auf Grabschmuck abgesehen, der aus wertvollen Materialien wie Bronze oder Kupfer gefertigt ist. Die Frage, die viele bewegt: Wie kann es sein, dass solche erschreckenden Vorfälle in Ruhestätten geschehen, wo es doch um den Respekt vor den Verstorbenen und deren Angehörigen geht?

In verschiedenen Städten, wie beispielsweise in Emerkingen, Ochsenhausen und Sandhausen, haben die Diebe schwer zugeschlagen. Allein in Sandhausen wurden von 60 Gräbern metallene Objekte entwendet, was den umliegenden Gemeinden große Sorgen bereitet. Ein Sprecher der Stadt Bretten beschrieb die Situation als beispiellos: „So etwas haben wir in Bretten noch nie erlebt.“ Diese Diebstähle fügen den Betroffenen großen emotionalen Schaden zu, denn für viele Menschen sind die Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen Orte des Gedenkens und der Zuneigung.

Die Masche der Diebe

Die Täter gehen oft sehr organisiert vor. Tobias Pehle, Geschäftsführer des Kuratoriums Immaterielles Erbe Friedhofskultur, hat festgestellt, dass die Diebstähle in sogenannten „Wellen“ auftreten. Die kriminellen Banden machen sich im Vorfeld ein Bild von den Friedhöfen, um dann in der Dunkelheit zuzuschlagen. Ihr Ziel ist es, Metalle zu stehlen, die sie gewinnbringend weiterverkaufen können. „Es geht den Dieben allein um das Material“, so Pehle.

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Für die Angehörigen ist der Schaden nicht nur materieller Natur. Jeder Diebstahl nimmt ihnen ein Stück der Erinnerung an ihre Liebsten. „Die Gräber sind wie Wohnzimmer der Verstorbenen“, betont Pehle. Als ob jemand in ein vertrautes Zuhause einbricht, fühlen sich die Angehörigen durch diese Taten verletzt und übergangen. Friedhöfe sind Kulturräume, die es zu schützen gilt, doch oft wird dieser Schutz als nicht ausreichend angesehen.

Schutzmaßnahmen und Herausforderungen

Die Frage des besseren Schutzes der Friedhöfe wird in diesem Zusammenhang oft laut. Die Vorschläge reichen von der Installation von Alarmanlagen bis hin zur Nutzung von Duplikaten statt der originalen Skulpturen. Doch Friedhöfe sind öffentliche Einrichtungen, die auch für die Allgemeinheit zugänglich sein müssen. Ein besserer Schutz ist daher eine komplexe Herausforderung.

Die aktuellen Fälle zeigen auch, dass die Aufklärungsquote bei solchen Diebstählen als niedrig eingeschätzt wird. Obwohl es seit fünf Jahren gleichbleibende Fallzahlen gibt, wird oft nicht erfasst, wie viele dieser Fälle den Diebstahl von Buntmetall betreffen. Dies führt dazu, dass die tatsächliche Dimension der Problematik nur schwer zu erfassen ist.

Das Polizeipräsidium Mannheim meldete 2023 über 80 Diebstähle, während das in Offenburg die Zahlen im einstelligen Bereich belässt. Der Unterschied in den Statistiken deutet darauf hin, dass einige Regionen weitaus stärker unter diesem Phänomen leiden als andere.

Erfahrene Friedhofsverwalter wie Herbert Schneider fordern eine stärkere Sensibilisierung für die Problematik. „Diebstähle auf Friedhöfen sind besonders schmerzhaft,“ sagt er. Es ist ein Verstoß gegen den Ort des Gedenkens, der nicht nur die Angehörigen verletzt, sondern auch die Gemeinschaft, die sich in diesen Räumen trifft.

– NAG

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