Im Allgäu, wo die Luftfahrt eine lange Tradition hat, ist der Verkehrslandeplatz Leutkirch-Unterzeil nicht nur eine beeindruckende technische Einrichtung, sondern auch ein Ort für Abenteuer und Bildung. Mit Stolz berichtete ein Mitglied der örtlichen Fliegergruppe über die vielseitigen Möglichkeiten, die den Besuchern offenstehen. Der Platz, der 1955 von Fürst Georg von Waldburg-Zeil ins Leben gerufen wurde, hat sich über die Jahre zu einem bedeutenden Luftlandeplatz entwickelt, der nach dem Flughafen Memmingen der größte in der Region ist.
Täglich nutzen zahlreiche Privatflugzeuge diesen Landeplatz, bei schätzungsweise 40.000 Flugbewegungen pro Jahr. Das Spektrum reicht von privaten Flügen bis hin zu Bildungsangeboten, die speziell zur Erlangung einer Privatpilotenlizenz ausgelegt sind. Hierbei lernen angehende Piloten in etwa 40 Stunden für eine Gebühr von 8.000 Euro, wie sie sicher in die Lüfte abheben können.
Die Sicherheitsstandards
Die Sicherheit hat oberste Priorität am Flughafen. Tower-Offizier Theo Kibler stellte die strengen Wartungsrichtlinien vor: Nach 50 Flugstunden erfolgt die erste Wartung, nach 100 Stunden eine umfangreiche Überprüfung, und bei 2.000 Stunden wird die gesamte Maschine einer Generalüberholung unterzogen. Diese gründliche Pflege gewährleistet, dass die Flugzeuge auch unter extremen Bedingungen sicher operieren.
Besonders beliebt ist der Platz bei Fallschirmspringern. Ein vereinseigenes Flugzeug hebt die mutigen Sportler in nur 12 Minuten auf eine Höhe von 4.000 Metern, um dann den Nervenkitzel des Freifalls bei über 200 km/h zu erleben. Die Landung erfolgt präzise und sicher auf dem Ausweichgelände zwischen Autobahn und Bahngleis.
Ein mutiger Notfall
Die Geschichten der Piloten sind oft atemberaubend. Eine Anekdote, die die Abenteuerlust der Flieger unterstreicht, handelt von einem Leutkircher Flieger, der auf einer Reise nach Russland technische Probleme hatte. Seine Reaktion war ebenso mutig wie bemerkenswert. „In Russland will ich nicht landen“, dachte er sich und entschied sich, die 6.000 Höhenmeter bis zur polnischen Grenze zu überqueren. Letztendlich fand er einen Notlandeplatz in einem Kartoffelfeld und landete wohlbehalten.
Der Verkehrslandeplatz Leutkirch-Unterzeil ist somit nicht nur ein wichtiger Knotenpunkt für Luftfahrtbegeisterte, sondern auch ein Ort, an dem Mut, Sicherheit und Leidenschaft auf eindrucksvolle Weise zusammenkommen. Der Platz wird auch weiterhin Anziehungspunkt für Piloten, Fallschirmspringer und Luftfahrt-Enthusiasten aus der gesamten Region bleiben.
Die hier veröffentlichten Artikel wurden von Vereinen und Veranstaltern, Kirchengemeinden und Initiativen, Schulen und Kindergärten verfasst. Die Artikel wurden von unserer Redaktion geprüft und freigegeben. Für die Richtigkeit aller Angaben übernimmt der Verlag keine Gewähr.