MemmingenUnterallgäu

Revolution im Rettungsdienst: Bayerisches eVTOL verbessert Patiententransporte!

In einem wegweisenden Schritt zur Verbesserung medizinischer Transportlösungen wird in der Region Unterallgäu-Memmingen ein innovatives Projekt ins Leben gerufen, das elektrischen Senkrechtstartern, auch als eVTOLs bekannt, gewidmet ist. Diese sogenannten elektrisch betriebenen Fluggeräte sollen vor allem in zeitkritischen Situationen, wie bei Herzinfarkten oder Schlaganfällen, eingesetzt werden. Die schnelle Reaktionszeit könnte entscheidend für die Überlebens- und Heilungschancen von Patienten sein.

Das Projekt wird durch wissenschaftliche Begleitung unterstützt. Bei einer kürzlich abgehaltenen Podiumsdiskussion im Maximilian-Kolbe-Haus, geleitet von Nicola Galm, Leiterin der Gesundheitsregionplus, wurden die verschiedenen Aspekte des Projekts besprochen. Diese Diskussion berührte sowohl medizinische als auch technologische und gesundheitsökonomische Fragestellungen, die die Nutzung von eVTOLs in der Zukunft betreffen könnten.

Steigender Bedarf an raschen Transportlösungen

Der demografische Wandel, gepaart mit einer alternden Gesellschaft, verstärkt den bereits hohen Bedarf an schnellen medizinischen Transporten. Prof. Dr. Peter Biberthaler, Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie an der Technischen Universität München, betonte die Dringlichkeit dieser Entwicklung. Die Idee, ein spezielles eVTOL für medizinische Transporte zu schaffen, entstand im Austausch mit seinem Kollegen Prof. Dr. Florian Holzapfel. Diese Vision nahm Gestalt an, als im Juli ein Prototyp durch die Firma ERC System in Ottobrunn präsentiert wurde.

Kurze Werbeeinblendung

Die Vorteile des eVTOLs liegen auf der Hand: Der Transport erfolgt rasch, ohne Erschütterungen, und das ganz emissionsfrei. Prof. Biberthaler äußerte den Wunsch der medizinischen Fachkräfte nach mehr Lufttransportkapazitäten, um den Herausforderungen des Gesundheitssektors begegnen zu können.

Ein weiterer Punkt, den Prof. Dr. Holzapfel hervorhob, ist die fortgeschrittene Entwicklung in den Bereichen elektrischer Antriebe und moderner Fertigungsmethoden. Diese Innovation wird als Antwort auf die Herausforderungen im Gesundheitswesen gesehen und könnte den Transport von Patienten revolutionieren. „Ich bin stolz darauf, dass die Lösung aus Bayern kommt“, sagte Holzapfel und wies auf die Fortschritte in der Entwicklung des eVTOLs hin.

Kostenanalyse und gesundheitsökonomische Evaluation

Um herauszufinden, wie wirtschaftlich das System des eVTOLs in der Praxis ist, wird das Projekt von Prof. Dr. Franz Benstetter, einem Experten für Sozialversicherungen und Gesundheitsökonomie, begleitet. In den nächsten fünf Jahren wird die Machbarkeit des Systems untersucht, einschließlich der Analyse von Einsätzen und der zu erwartenden Kosten. „Diese Technologie ermöglicht ein Umdenken in der Versorgungslandschaft“, erklärte Benstetter, wobei er die Bedeutung dieser Forschung für das Gesundheitssystem betonte.

Das Interesse des Publikums bei der Diskussion war groß. So stellte etwa eine Mitarbeiterin aus der Kinderheilkunde die Frage, ob auch der Transport von Frühgeborenen in Betracht gezogen werde. Prof. Biberthaler musste dies jedoch verneinen, da ein Inkubator zu schwer für den Transport im eVTOL wäre. Auch andere technische Fragen wurden erörtert, wie beispielsweise die Flughöhen des eVTOLs, die in der Regel zwischen 1000 und 2000 Fuß für interhospital-Flüge liegt.

Ein weiteres Thema war die Rolle des Rettungsdienstpersonals in der Zukunft. Angesichts der demografischen Entwicklungen könnte die Notwendigkeit medizinischer Transporte dramatisch zunehmen. Prof. Biberthaler stellte klar, dass das eResCopter-System das bestehende System nicht ersetzen, sondern ergänzen wird, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden.

Die Einführung von eVTOLs könnte also nicht nur einen technologischen Fortschritt darstellen, sondern auch eine neue Ära im Gesundheitswesen einleiten. Die teilnehmenden Experten sind überzeugt, dass diese Entwicklungen das Potenzial haben, die medizinische Versorgung grundlegend zu verändern und die Ergebnisse für Patienten nachhaltig zu verbessern. Mehr über den Fortschritt dieses Projekts kann auf www.memmingen.de nachgelesen werden.


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Ottobrunn, Deutschland
Quelle
memmingen.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"