Dramatische Szenen im Gerichtssaal von Memmingen! Drei Landwirte aus dem Allgäu stehen vor Gericht, beschuldigt, ihren Rindern unvorstellbares Leid zugefügt zu haben. Die Verteidigung kämpft vehement für einen Freispruch und sieht keine Verstöße gegen das Tierschutzgesetz.
Der Prozess begann mit einer stundenlangen Verzögerung, die durch ein unerwartetes Gespräch im Vorfeld verursacht wurde. Trotz der Bemühungen der Verteidigung, das Verfahren einzustellen, hielt die Staatsanwaltschaft an den schweren Vorwürfen fest. Dem 69-jährigen Senior und seinen beiden Söhnen, 40 und 38 Jahre alt, wird vorgeworfen, 32 Rinder vernachlässigt und dadurch teils grausames Leid verursacht zu haben. Statt einen Tierarzt zu rufen, um kranke und verletzte Tiere zu behandeln, sollen sie gespart haben, was zu erschreckenden Zuständen bei den Tieren führte.
Grauenhafte Zustände bei den Tieren
Die Bilder aus dem Milchviehbetrieb sind erschütternd: Abgemagerte Tiere mit fußballgroßen Schwellungen, gekrümmten Rücken und offenen Wunden. Über 20 Rinder mussten nach der Untersuchung durch Amtstierärzte getötet werden, einige verendeten sogar. Die Verteidigung plant nun, Beweise vorzulegen, die belegen sollen, dass die Tiere entweder behandelt wurden oder nicht behandlungsbedürftig waren. Ein Sachverständiger soll diese Behauptungen untermauern.
Die beiden Söhne stehen laut Verteidigung nicht in der Verantwortung, da sie nicht in die Unternehmensführung eingebunden waren. Der Seniorchef selbst hatte bereits zuvor die Vorwürfe zurückgewiesen und betont, dass regelmäßig Tierärzte im Stall gewesen seien. Der Fall ist Teil des Allgäuer Tierschutzskandals, der 2019 durch ein aufgedecktes Video einer Tierschutzorganisation ins Rollen kam. Der Prozess hat bereits 19 weitere Verhandlungstage, und ein Urteil könnte bis Ende Februar fallen.
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