Die Wolfspopulation in der südlichen Seenplatte boomt! Im Jahr 2024 wurden zwei neue Wolfsrudel in Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen, wie die neuesten Daten des Wolfsmonitorings zeigen. Auf der aktuellen Karte, die den Stand von Oktober 2023 dokumentiert, sind die Rudel „Usadel“ zwischen Neustrelitz und Neubrandenburg sowie „Satow“ östlich des Plauer Sees verzeichnet. Während das Rudel „Wokuhl“ offenbar verschwunden ist, könnte die Region bald noch mehr Wölfe beherbergen, da in der Feldberger Seenlandschaft und zwischen Waren und Malchin jeweils ein Wolfspaar gesichtet wurde.
Doch nicht alles ist rosig! Umwelt- und Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) warnt vor illegalen Abschüssen von Wölfen, die in der Feldberger Seenlandschaft in der Vergangenheit stattgefunden haben. „Es muss zu illegalen Entnahmen gekommen sein, weil sich die Rudelstrukturen und die Standorte verändert haben“, erklärte Backhaus. Trotz seiner Verurteilung solcher Praktiken fordert er eine Bestandsregulierung des Wolfes in Mecklenburg-Vorpommern, um die Konflikte, die mit der wachsenden Population einhergehen, zu entschärfen. Der Minister strebt eine Herabstufung des Schutzstatus an, um die Entnahme von Wölfen zu erleichtern.
Ruf nach Kontrolle und Maßnahmen
In den betroffenen Kommunen wird der Ruf nach einer stärkeren Kontrolle immer lauter. Die Gemeinde Feldberger Seenlandschaft hat wiederholt Anträge auf die Entnahme von Wölfen gestellt, jedoch ohne Erfolg. Bürgermeisterin Constance von Buchwaldt (SPD) hat kürzlich an das Bundesumweltministerium appelliert, um auf die zahlreichen Vorfälle mit Wölfen in ihrer Gemeinde aufmerksam zu machen. Auch Thomas Diener (CDU), Landtagsabgeordneter, warnt vor einer „Verschlimmbesserung“ und fordert wirksame Maßnahmen zur Stabilisierung des Bestandes. Die Berichte über Wolfsangriffe, selbst in städtischen Randgebieten, nehmen zu und verstärken die Dringlichkeit der Situation.
Aktuell gibt es in Mecklenburg-Vorpommern 19 Wolfsrudel und vier, die zeitweise ins Land einpendeln. Besonders im Süden der Seenplatte haben sich acht bis neun Rudel angesiedelt, und es sind zehn Wolfspaare im Bundesland nachgewiesen. Die Situation bleibt angespannt, und die Diskussion um den Umgang mit der wachsenden Wolfspopulation wird sich weiter zuspitzen.