In der malerischen Stadt Wismar wird am 24. August ein ganz besonderes Ereignis erwartet: die Internationale Fledermausnacht. Der BUND Wismar hat dazu eingeladen und verspricht allen Interessierten eine spannende Möglichkeit, die nächtlichen Flugkünstler hautnah zu erleben. „Wer die Flattertiere aus nächster Nähe erleben möchte, sollte einen der Termine besuchen“, erklärt der Fachmann Patrick Folkersma. Bei diesen Veranstaltungen können die Teilnehmer nicht nur ihre Neugier stillen, sondern auch wertvolle Informationen über diese faszinierenden Säugetiere sammeln.
Die erste Veranstaltung findet im romantischen Bereich von Lindengarten und Mühlenteich statt. Diese beiden Orte bieten einen malerischen Hintergrund, während die Technik verwendet wird, um die Fledermäuse in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Mit etwas Glück können die Besucher sogar einige der 18 in Mecklenburg-Vorpommern heimischen Fledermausarten entdecken. Der Startschuss fällt um 20 Uhr, was die perfekte Gelegenheit bietet, den Abend mit einem Hauch von Abenteuer zu verbinden.
Fledermäuse im Fokus
Am darauf folgenden Freitag, den 30. August, setzt die Veranstaltungsreihe fort. An der Schützenwiese neben dem Wismarer Kino in der Schweriner Straße wird ein weiteres Event stattfinden, das ebenfalls um 20 Uhr beginnt. Dieses zweite Event bietet wiederum die Möglichkeit, die geheimnisvollen Wesen zu bewundern und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.
Für diejenigen, die möglicherweise nicht in Wismar sein können, besteht am 31. August im Rosengarten in Rerik die Chance, die 4. Fledermausnacht zu besuchen. Auch hier wird um 20 Uhr ein Blick in die nachtaktiven Ecken unserer Umwelt geworfen. Die Organisation dieser Veranstaltungen verfolgt das Ziel, auf die Bedrohungen aufmerksam zu machen, denen die Fledermäuse ausgesetzt sind. Diese fliegenden Säugetiere sind nicht nur faszinierend, sondern auch ökologisch wichtig, da sie den Insektenbestand regulieren. Daher ist es von großer Bedeutung, das Bewusstsein für ihren Schutz zu schärfen.
Ein weiteres Highlight findet am gleichen Tag, dem 24. August, im NABU-Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle in Angermünde in der Uckermark statt. Hier werden die Teilnehmer von Fledermausexperte Jörn Horn erwartet, der um 17 und 18.30 Uhr informative Vorträge über die geheimen Jäger der Nacht halten wird. Ab 20 Uhr können die Zuschauer die Fledermäuse hautnah bewundern und noch tiefer in die faszinierende Welt dieser oft missverstandenen Tiere eintauchen. Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist kostenfrei, jedoch wird um Anmeldung bis zum 22. August gebeten, um die Planung zu erleichtern.
Ein Blick auf die Notwendigkeit des Fledermausschutzes
Die anstehenden Veranstaltungen zur Internationalen Fledermausnacht zeigen nicht nur das Interesse und die Begeisterung für diese Tierart, sondern sind auch entscheidend für das Verständnis ihrer ökologischen Rolle. Fledermäuse leisten einen enormen Beitrag zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts, indem sie Schädlinge in Schach halten und die Bestäubung von Pflanzen unterstützen. Umso wichtiger ist es, dass wir uns mit ihnen auseinandersetzen und deren Lebensräume schützen. Die Themen Aufklärung und Bewusstsein sind essenziell, um den Herausforderungen zu begegnen, die diesen einzigartigen Tieren drohen. Daher können die Veranstaltungen eine wertvolle Gelegenheit bieten, nicht nur Spaß zu haben, sondern auch aktiv zum Schutz der Natur beizutragen.
Fledermäuse spielen eine entscheidende Rolle im Ökosystem, indem sie zur Bestäubung von Pflanzen beitragen und dabei helfen, Insektenpopulationen zu kontrollieren. Diese fliegenden Säugetiere sind vor allem für ihre Rolle als Insektenfresser bekannt, wobei eine einzige Fledermaus bis zu 1.000 Mücken pro Stunde fangen kann. Dies macht sie zu einem wertvollen Helfer in der Landwirtschaft, besonders bei der Bekämpfung von Schädlingen.
Die überwiegende Mehrheit der Fledermausarten weltweit ist jedoch gefährdet. Laut der International Union for Conservation of Nature (IUCN) sind etwa 20% der bekannten Arten weltweit bedroht oder gefährdet. Hauptursachen hierfür sind der Verlust ihres Lebensraums, Klimawandel und Krankheiten wie das Weißnasen-Syndrom, das besonders in Nordamerika verheerende Auswirkungen auf die Fledermauspopulationen hat. Die Fledermausnacht-Events sind daher nicht nur eine Gelegenheit zur Beobachtung, sondern auch eine wichtige Plattform zur Aufklärung über den Schutz dieser Tiere.
Die Vielfalt der Fledermausarten in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern sind 18 verschiedene Fledermausarten heimisch, darunter die weit verbreitete Abendsegler- und die Zwergfledermaus. Diese Arten unterscheiden sich in ihrer Größe, Lebensweise und Habitatpräferenzen. Zum Beispiel bevorzugt die Graue Langohrfledermaus bewaldete Gebiete, während die Wasserfledermaus oft in der Nähe von Gewässern zu finden ist. Die Fledermausnacht ermöglicht den Teilnehmern, mehr über die spezifischen Merkmale und Lebensbedingungen der jeweiligen Arten zu erfahren.
Für viele Interessierte ist dies eine einmalige Gelegenheit, die Tiere nicht nur aus der Ferne zu beobachten, sondern auch die Möglichkeit zu nutzen, persönliche Fragen direkt an Experten zu stellen. Im Jahr 2022 beispielsweise berichtete der NABU (Naturschutzbund Deutschland) von einem Anstieg des Interesses an Fledermausschutzprogrammen, was sich auch in den Besucherzahlen der Events widerspiegelte. Das zeigt das wachsende Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Bedeutung der Fledermäuse und deren Schutz.
– NAG