Stralsund

Skandal um den Tod von Polizist Horn: Schuld der Ausbilder im Fokus!

In Bad Sülze hat die Untersuchung zum tragischen Tod des Hamburger Polizisten Marc-André Horn, der 2021 während einer Übung verstarb, neue Wendungen genommen. Die Staatsanwaltschaft Stralsund ermittelt bereits seit fast einem Jahr wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Doch die Fortschritte in diesem Fall sind minimal, und die Familie wartet sehnlichst auf Antworten.

Wie jetzt durch die Bild-Zeitung bekannt wurde, gibt es neue Videos, die während des unglücklichen Vorfalls entstanden sind. Diese Aufnahmen zeigen, dass die verantwortlichen Ausbilder Marc-André Horn während eines Nachtmarsches trotz seines sich verschlechternden Gesundheitszustands weiter antrieben. Zu dieser Zeit war der 24-Jährige Mitglied einer Spezialeinheit der Hamburger Bereitschaftspolizei und galt als fit und gesund.

Videos zeigen bedenkliche Szenen

Die Aufnahmen, die am 13. Oktober 2021 gemacht wurden, dokumentieren, wie Horn wiederholt von seinen Ausbildern angefeuert wurde, weiterzumachen. Selbst als sein Zustand schlechter wurde, blieb die Reaktion der Verantwortlichen unzureichend, wie eine der Aussagen zeigt: „Wir haben hier einen Kollegen, der ist leicht verhindert. Der wird erstmal mitlaufen.“ Trotz seines offensichtlichen Unvermögens sammelte sich das Röcheln des Polizisten über die Zeit, wobei er schließlich zusammenbrach und hyperventilierte.

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In einer besorgniserregenden Wendung des Geschehens mussten mehrere Kollegen Horn aus dem Wald tragen, da er nicht mehr in der Lage war, selbst zu laufen. Der Notarzt wurde erst bei seinem Eintreffen in der Kaserne um 3.45 Uhr gerufen, und um 5.04 Uhr wurde der Tod von Marc-André Horn festgestellt. Diese späte Reaktion auf seinen kritischen Zustand wirft Fragen über die Verantwortung der Ausbilder auf.

Fortdauernde Ermittlungen und familiäre Vorwürfe

Die Ermittlungen zu Horns Tod ziehen sich mittlerweile über drei Jahre und waren in der Vergangenheit bereits einmal eingestellt worden. Dagegen hatten die Eltern des Verstorbenen Einspruch eingelegt, und sie selbst berichten von eigenen Handyvideos, die den Vorfällen und den neu entdeckten Aufnahmen der Bild-Zeitung ähneln. Die Staatsanwaltschaft Stralsund hat zwar 2023 die Ermittlungen wieder aufgenommen, weist jedoch darauf hin, dass Anhaltspunkte darauf hindeuten, dass die verantwortlichen Ausbilder durch angemessene Sorgfalt möglicherweise den Tod Horns hätten vermeiden können. Trotz dieser Feststellungen gibt es für die Familie bislang keine neuen Entwicklungen.

Sandrina Horn, die Schwester des Verstorbenen, äußert sich gegenüber der Bild-Zeitung frustriert über den Ermittlungstau. „Seit Monaten haben wir nichts mehr von der Staatsanwaltschaft gehört. Wir als Familie möchten mit dem Tod meines Bruders endlich abschließen.“ Diese Aussage spiegelt das bittere Warten der Angehörigen wider, die nach wie vor auf Klarheit hoffen.

Quelle/Referenz
ostsee-zeitung.de

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