Ein kraftvolles Zeichen der Einheit wurde am Reformationstag in Stralsund gesetzt! Die evangelische Nordkirche lud zu einem beeindruckenden ökumenischen Reformationsempfang ein, bei dem hochrangige Vertreter der katholischen Kirche anwesend waren. Unter dem inspirierenden Motto „Gemeinsam unterwegs“ wurde nicht nur der Trennung durch Martin Luther gedacht, sondern auch die Gemeinsamkeiten der beiden Glaubensrichtungen hervorgehoben. Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt und Erzbischof Heiner Koch führten einen Gottesdienst in der katholischen Kirche Stralsund durch und betonten die Gnade Gottes als zentrale Botschaft.
Ein Meilenstein der Versöhnung
Im Mittelpunkt des Empfangs stand die „Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre“, ein historisches Dokument, das vor 25 Jahren von beiden Kirchen unterzeichnet wurde. Diese Erklärung ist ein entscheidender Schritt zur Versöhnung zwischen der evangelischen und der katholischen Kirche und behandelt die fundamentale Frage, ob der Mensch durch gute Taten oder allein durch den Glauben vor Gott gerecht wird. Kühnbaum-Schmidt betonte, dass in einer „gnadenlosen Zeit“, in der Kriege und Gewalt die Menschheit spalten, diese Erklärung ein Zeichen des Friedens und der Hoffnung auf Versöhnung ist.
Nach dem Gottesdienst setzten die Teilnehmenden ihren Weg in die Kulturkirche St. Jakobi fort. Bischof Tilman Jeremias erklärte, dass dieser gemeinsame Pilgerweg mehr als nur ein Symbol sei. „Es ist ein starkes Zeichen, dass wir den Reformationstag heute gemeinsam, evangelisch und katholisch, feiern. Das könnte ein Anstoß für unsere auseinanderdriftende Gesellschaft sein, dass es besser ist, gemeinsam unterwegs zu sein, als sich gegenseitig zu bekämpfen“, sagte Jeremias und rief zur Einheit auf.