In einer bewegenden Zeremonie wurden in Stralsund am Nachmittag des 5. September 2024 neun weitere Stolpersteine verlegt. Diese Gedenksteine sind Teil eines Projekts, das an die jüdischen Bürger erinnert, die während der nationalsozialistischen Herrschaft verfolgt, entrechtet oder ermordet wurden.
Die Initiative zur Erinnerung an jüdisches Leben in Stralsund hat diese wichtige Aktion organisiert, um das Andenken an die betroffenen Personen wachzuhalten. Unter den neu verlegten Stolpersteinen befinden sich die Namen von Josef Panski und seiner Frau Gertrud Panski, geb. Kossak, sowie John Ely Horneburg und Katharina Horneburg. Auch die Gebrüder Felix und Gerhardt Gerson sowie Simon Hirsch mit seinen Angehörigen Käthe und Werner Hirsch werden nun durch diese Steine geehrt.
Ein Zeichen gegen das Vergessen
Die Stolpersteine, aus Messing gefertigt und in einen speziellen Stein eingelassen, sind nicht nur einfache Gedenkzeichen. Sie sind symptomatisch für die gesellschaftliche Anstrengung, die Erinnerung an die dunklen Kapitel der Geschichte aufrechtzuerhalten. Sie werden in die Erde eingelassen und bilden so einen direkten Bezug zu den Orten, an denen die ursprünglichen Bewohner lebten. Mit der heutigen Veranstaltung wächst die Anzahl der Stolpersteine in Stralsund auf 81, gleichzeitig kommen drei Stolperschwellen hinzu.
Die Gedenkfeier wurde auch von Stralsunder Schülerinnen und Schülern begleitet, die sich intensiv mit den Biografien der geehrten Personen auseinandergesetzt haben. Ihre Wortbeiträge während der Veranstaltung machten die Schicksale der einstigen Bürger lebendig und betonten die Wichtigkeit der Erinnerungsarbeit.
Die jüdische Gemeinde in Stralsund hatte bis zu 170 Mitglieder, und viele von ihnen wurden Opfer des Holocausts. Die Stolpersteine fungieren als sichtbare Zeichen der Trauer und des Gedenkens, die die Schrecken der Vergangenheit in das Bewusstsein der heutigen Generationen bringen.
Mit dieser Gedenkaktion wird nicht nur an die Personennamen erinnert, sondern auch an die Notwendigkeit, wachsam gegenüber Diskriminierung und Verfolgung zu sein. Stralsund setzt mit diesen Stolpersteinen ein starkes Zeichen gegen das Vergessen und würdigt die Erinnerung an das jüdische Leben, das in der Stadt einst blühte.
Über die Zeremonie berichtete auch NDR 1 Radio MV in den Regionalnachrichten aus Greifswald, was die Bedeutung dieser Gedenkaktion unterstreicht und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich macht.
– NAG