In Wittenburg ist eine ungewollte digitale Entgiftung im Gange, die viele O2-Nutzer stark betrifft. Seit rund drei Wochen kämpft die Bevölkerung mit einem akuten Empfangsproblem und sieht sich gezwungen, ohne Mobilnetz auszukommen. Während andere bewusst Orte ohne Mobilfunknetz aufsuchen, verlieren die Wittenburger zunehmend die Geduld.
Hinter dieser Situation steht ein Silobrand in Schwerin, der den Mobilfunkstandort in Wittenburg schwer trifft. Nach Angaben von Tom Bädeker, einem Sprecher von Telefonica, ist der Brand verantwortlich für die Störung im Netz. „Der nächstgelegene Netzknoten in Schwerin, der mit Wittenburg vernetzt ist, ist betroffen“, erläutert er weiter. Es brennt dort immer noch, und die Netztechniker warten auf die behördliche Freigabe, um eine neue Zuleitung installieren zu können. Die revertierende Versorgung sollte dann zügig wiederhergestellt werden, verspricht Bädeker.
Die Wut der Betroffenen
Die Witterung der Situation führt jedoch zu Unmut bei den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern. Bürgermeister Christian Greger bringt das Unwohlsein auf den Punkt: „Das sind doch Floskeln, mit denen wir nicht weiterkommen.“ Er hat bereits Kontakt zu Telefonica aufgenommen und kritisiert die mangelnde Informationsbereitschaft des Anbieters. Greger fordert, dass ein konkreter Zeitrahmen zur Behebung des Problems genannt werden sollte, um den Bürgern eine Perspektive zu bieten. Viele Kunden sind frustriert und planen, sich gegebenenfalls mit neuen Mobilfunkanbietern zu versorgen oder sich sogar völlig umzuschauen.
Eine betroffene Kundin berichtet: „Ich habe mir eine Prepaid-Karte von einem anderen Anbieter besorgt, um wenigstens meine Mails abrufen und WhatsApp nutzen zu können. Doch das kann nicht die Lösung sein.“ Es sind zahlreiche Beschwerden bei der Stadtverwaltung eingegangen, was die Unzufriedenheit der O2-Nutzer unterstreicht.
Mangelnde Stabilität im Mobilfunknetz
Besonders auffällig ist die Anfälligkeit des mobilen Funknetzes in der Region. Bereits Anfang August war das Vodafone-Netz für mehrere Tage ausgefallen, was die Sorgen der Nutzer weiter verstärkt. Tom Bädeker weist jedoch darauf hin, dass die betroffenen Kunden die Möglichkeit haben, sich an den Kundenservice zu wenden. Dort können sie eine individuelle Entschädigung aushandeln, die sich nach ihren Vertragskonditionen richtet.
– NAG