Ein hitziger Streit zwischen dem Minister für Landwirtschaft, Till Backhaus von der SPD, und dem CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Diener sorgt derzeit für Aufregung im Schweriner Landtag. Der Vorfall ereignete sich auf dem Bauerntag der Agrarmesse Mela in Mühlengeez und könnte ernsthafte politische Folgen haben. Diener hat sich nun an Ministerpräsidentin Manuela Schwesig gewandt und eine offizielle Beschwerde eingereicht.
Der Streit begann, als Backhaus während des Bauerntages in Dieners Richtung kam, ihm nur kurz „Guten Morgen“ sagte und dann zunächst weiterging. In einem überraschenden Wendepunkt kehrte der Minister jedoch zurück und begann laut Diener, sehr emotional auf ihn einzureden. „Wir waren total überrascht, er war völlig außer sich“, erzählte Diener und wirft dem Minister unangemessenes Verhalten vor. Laut Diener fühlte er sich von Backhaus genötigt, was eine wachsende Spannung innerhalb der CDU-Fraktion verdeutlicht.
Der Auslöser: Landesgestüt Redefin
Ein zentraler Punkt des Streits war Dieners öffentliche Kritik an der finanziellen Unterstützung des Landes für das Landgestüt Redefin. In einem früheren Statement hatte Diener diese Förderungen als „Groschengrab“ bezeichnet, was zu einem intensiven Austausch zwischen den beiden Politikern führte. Backhaus reagierte auf diese Kritik mit dem Hinweis, er kenne den Betrieb des CDU-Abgeordneten gut und implizierte, dass eine Schließung des Gestüts auch deren Betrieb gefährden könnte. Diese Äußerung deutete nach Meinung von Diener auf eine Androhung wirtschaftlicher Nachteile hin, was die Situation weiter eskalierte.
Der Vorfall wurde von einem NDR-Beitrag dokumentiert, in dem der Minister während der Diskussion mit ausgestrecktem Zeigefinger zu sehen ist. Kurz darauf intervenierte seine Parteikollegin Sylvia Rahm-Präger, um den Minister von der hitzigen Auseinandersetzung abzuhalten.
Reaktionen und Forderungen nach Entschuldigung
Nach dem Vorfall gab es ein weiteres, klärendes Gespräch zwischen Diener und Backhaus. Letzterer bot an, weiterhin sachlich Lösungen zu erarbeiten. Laut Backhaus stand dabei unter anderem das Thema Wolf auf der Agenda. Dennoch bleibt die Frage, ob das zwischen beiden Politikern wieder in Ordnung ist.
Diener erwartet von Backhaus eine „öffentliche Entschuldigung“ für dessen Verhalten während des Bauerntages. Die CDU-Fraktion möchte zunächst die Antwort von Ministerpräsidentin Schwesig auf den Beschwerdebrief abwarten. Ob Backhaus auf die Forderung nach einer Entschuldigung eingehen wird, bleibt offen und könnte die politische Landschaft in Mecklenburg-Vorpommern weiter beeinflussen.
Das Landwirtschaftsministerium hat in einer Stellungnahme bestätigt, dass das Gespräch auf dem Bauerntag um das Landgestüt Redefin und die Agrarpolitik des Landes ging. Backhaus vertritt den Standpunkt, dass sachliche Diskussionen notwendig sind und keine Polemik oder Vorwürfe beitragen. Die Entwicklung dieser Situation wird mit Spannung verfolgt, da sie nicht nur die persönlichen Beziehungen zwischen den Politikern betrifft, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Politik des Landes haben könnte.
Für mehr Informationen zu diesem Vorfall und den Reaktionen darauf, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.nordkurier.de.