In der Stadt Schwerin stehen bedeutende Pläne zur Schaffung zusätzliche Wohnungen für geflüchtete Menschen auf der Agenda. Die derzeitige Gemeinschaftsunterkunft an der Hamburger Allee ist voll belegt, und auch das ehemalige Europa-Hotel, das zur Unterbringung von Flüchtlingen angemietet wurde, ist nahezu ausgelastet. Aus diesem Grund muss die Stadt dringend neue Wohnmöglichkeiten schaffen, da die Zuweisungen von Flüchtlingen vom Land Mecklenburg-Vorpommern an die Stadt voraussichtlich fortgesetzt werden, wie die Verwaltung betont.
Um den Anforderungen gerecht zu werden, hat die Stadtverwaltung mehrere Standorte für mögliche neue Unterkünfte geprüft. Nach einer gründlichen Evaluation wurden vier Orte vorgeschlagen, wobei einer von ihnen von der Verwaltung zur Umsetzung empfohlen wird. Die Kosten für die Unterbringung sollen, wie in der Vergangenheit, vom Land übernommen werden. Eine Übersicht über die potenziellen Standorte zeigt, dass die Stadt optimistisch ist, auch in Zukunft genügend Platz für die Geflüchteten bieten zu können.
Potentielle Standorte für Flüchtlingsunterkünfte
Ein vielversprechender Standort ist die Benno-Voelkner-Straße im Stadtteil Krebsförden. Die Verwaltung schlägt vor, dort einen bestehenden Plattenbau zu sanieren. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf rund 6,5 Millionen Euro. Diese Lösung wurde bevorzugt, da sie die geringsten Ausgaben verursachen würde. Ein Vorteil dieser Maßnahme ist, dass das Gebäude nach der Unterbringung der Flüchtlinge wieder dem Wohnungsmarkt zugänglich gemacht werden kann. Es wird erwartet, dass die ersten Bewohner 2029 einziehen können, und der Platz bietet Raum für bis zu 210 Personen.
Ein weiterer Standort, der in Erwägung gezogen wird, ist die Sportanlage Paulshöhe im Stadtteil Ostorf. Hier könnte ein sogenanntes Containerdorf entstehen, das Platz für bis zu 400 Flüchtlinge bieten würde. Der Bau würde ungefähr 8,7 Millionen Euro kosten. Zukünftige Gespräche über die Nutzung der Sportfläche sind bereits laufend, und die Idee, hier Tiny-Häuser zu errichten, steht im Raum. Obwohl die Anschaffung dieser mobilen Häuser günstig wäre, könnten die Betriebskosten hoch ausfallen, da zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen erforderlich sind.
Die dritte Möglichkeit befindet sich an den Wadehängen im Stadtteil Neumühle, wo ebenfalls ein Containerdorf errichtet werden könnte. Hier wurde eine Kostenschätzung von 9 Millionen Euro abgegeben, wobei die Kapazität auf maximal 304 Plätze beschränkt wäre. Dafür wären 76 Tiny-Häuser einzurichten.
Ein weiteres Projekt wird auf der Carl-Friedrich-Flemming-Straße in Krebsförden vorgeschlagen. Diese Option ist ebenfalls vielversprechend, da dort auf einem Parkplatz ein mehrgeschossiges Wohnhaus entstehen könnte. Die Kosten für diese Variante sind auf etwa 8,5 Millionen Euro geschätzt. Ein entscheidender Vorteil ist die gute Anbindung der Region, was sich positiv auf den Wert des städtischen Grundstücks auswirken dürfte.
Die teuerste Option ist der Neubau einer Unterkunft am Mittelweg im Stadtteil Weststadt. Hierbei würde die bestehende Obdachlosenunterkunft abgerissen werden müssen, um Platz für den Neubau von zwei bis drei mehrgeschossigen Häusern zu schaffen. Diese Lösung wird auf 14,5 Millionen Euro geschätzt und könnte maximal 240 Bewohner unterbringen.
Die Stadtplanung wird am kommenden Dienstag dem Hauptausschuss vorgestellt. Danach liegt es an der Stadtvertretung zu entscheiden, welche der vorgeschlagenen Varianten letztendlich umgesetzt wird. Die Dringlichkeit, den Flüchtlingen ein sicheres und angemessenes Zuhause zu bieten, bleibt damit eine herausfordernde Aufgabe für die Hauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns.
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