Schwerin. Ein frischer Wind weht durch den Ballettsaal des Mecklenburgischen Staatstheaters! Ballettdirektor Jonathan dos Santos hat die Zügel in die Hand genommen und die Stimmung im Ensemble ist einfach großartig! „Die Stimmung im Ensemble ist super und sehr kollegial“, bestätigt die Company-Managerin Davina Kramer-Perju. Der Brasilianer, der im Juli 2024 die Leitung übernahm, hat die Tristesse der vergangenen Monate hinter sich gelassen.
Vor wenigen Monaten war die Situation noch angespannt. Nach der Trennung von der vorherigen Direktorin Xenia Wiest, die am 26. Juni 2024 entlassen wurde, war das Ensemble in Aufruhr. Wiest wurde vorgeworfen, gegen ihren Arbeitsvertrag verstoßen und Konflikte im Team verursacht zu haben. Von den ursprünglich zwölf Tänzern sind nur noch zwei geblieben. Wiest selbst zeigte sich schockiert und verteidigte ihre Arbeit: „Ich habe kein schlechtes Gewissen und habe mir nichts vorzuwerfen.“
Neuer Ballett-Chef bringt frischen Schwung
Mit Jonathan dos Santos ist nun Ruhe eingekehrt. Die Tänzerin Eliza Kalcheva lobt die positive Atmosphäre: „Wir sind sehr glücklich mit Jonathan dos Santos als neuem Ballettdirektor.“ Der 34-Jährige bringt nicht nur Erfahrung, sondern auch eine respektvolle Art mit, die das Ensemble motiviert. „Ich möchte, dass meine Tänzer glücklich sind“, sagt dos Santos, der aus São Paulo stammt und selbst die Herausforderungen des Tanzens kennt.
Sein Debütstück „Four Seasons Recomposed“ wurde am 25. Oktober 2024 mit tosendem Applaus gefeiert. Sogar die ehemalige Direktorin Wiest war unter den Zuschauern und gratulierte ihm. „Das ist eine schöne Bestätigung für mich“, so dos Santos. Er hat große Pläne für die Zukunft, darunter die Wiederaufnahme von „Strawinsky- Petruschka/Feuervogel“ ab dem 30. November. Intendant Hans-Georg Wegner ist ebenfalls begeistert: „Jonathan dos Santos und sein Team haben eine hoch motivierte Company gebildet, die positive Energie ausstrahlt.“
